Jeder kennt sie. Keiner weiß genau, was sie bedeuten sollen. Und zielführend sind sie schon einmal gar nicht. Die Rede ist von Trainerfloskel, wie „Heute treten wir als Mannschaft auf“ oder „Aus Fehlern kann man lernen“. Warum es sich lohnt, auf Worthülsen zu verzichten und stattdessen auf gezielte Information zu setzen, wird im folgenden Beitrag angerissen.
Zum Thema: Wie muss ich Anweisungen formulieren, damit sie zum gewünschten Ziel führen?
Gerade Jugendliche, die noch nicht so viel sportliche Erfahrung haben, müssten bei Floskeln lautstark protestieren. Denn tatsächlich steckt in diesen Aussagen so viel Information wie Milch in Kinderschokolade. Trainer möchten in der Regel, dass ihren Anweisungen gefolgt wird. Dies kann aber nur dann geschehen, wenn die Aussagen klar formuliert werden und keinen Spielraum für Interpretationen freilassen. Jede Aussage des Trainers soll zur einer konkreten Handlung führen. Es fällt tatsächlich schwer, eine Aussage wie „der Sieg fängt im Kopf an“ so zu formulieren, dass sie zur einer echten Handlungsanweisung wird. Deswegen sollte man sich als Trainer sehr gute Gedanken machen, was man sagen will und dies so präzise wie möglich ausdrücken. Alles andere ist nur überflüssiges Gerede, dass den Athleten von dem ablenkt, was er tatsächlich tun muss. Deswegen lassen Sie in Zukunft Floskel weg. Manchmal ist weniger oft mehr. Sagen sie nur das, was wirklich wichtig ist und vom dem sie glauben, dass diese Information den Athleten zu einem angemessenerem Verhalten bringen kann.
Gute Anweisungen zu benutzen, ist eine Sache der Übung. Deswegen achten Sie schon im Training darauf, was sie sagen und welche Reaktionen seitens ihres Athleten kommen. Ein weiterer Tipp wäre es, den Athleten zu fragen, wie das Gesagte verstanden wurde. Denn selbst die beste Traineranweisung, die von Athlet A verstanden wird, kann von Athlet B anders verstanden werden. So überprüfen Sie ohne großen Aufwand die Qualität Ihrer Aussage und können somit auch den Fortschritt beim Üben beobachten. In dem Sinne: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Der authentische Dokumentarfilm „Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen“ aus dem Jahr 2011 zeigt das Leben und die Karriere des Profifußballers Thomas Broich. Dieser ließ nach fast zehn Jahren seine Bundesliga-Karriere hinter sich und wechselte in die australische Profi-Liga. Zwar hat er seine Laufbahn damit nicht beendet, entschied sich aber für einen alternativen Weg, um seinen Sport weiterhin mit Spaß ausüben und Sinn empfinden zu können.
Thema: Wie Ziele helfen, die eigene Handlung zu leiten
In meiner Arbeit als Sportpsychologin habe ich eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht: Ich lernte einen Charakter kennen, der mich seit dem ersten Gespräch an den Fall von Thomas Broich erinnert. Er fällt aus dem Rahmen, hat mal Spaß am Fußball – mal nicht, das sei tagesabhängig, sagt er. Sein Trainer fordert mehr Willensstärke und möchte sehen, dass er an sein Limit geht. Doch das schafft er nicht, dafür ist ihm nicht klar genug, warum er Fußball spielt und wofür. Er möchte nicht aufhören, aber Profi-Fußballer muss er auch nicht unbedingt werden. Er glaubt nicht an sich, zweifelt häufig an seinen Fähigkeiten und hat momentan kein richtiges Ziel, welches er mit dem Fußball verfolgt.
Aus sportpsychologischer Perspektive bietet sich als Methode das Zielsetzungstraining an. Das Setzen von Zielen ist eine der “wesentlichen motivationalen Techniken” (Beckmann & Elbe, 2008). Ein Ziel dient der Orientierung, es sollte klar definiert sein und einen hohen, aber realistischen Anspruch stellen. Die positive Wirkung durch das Setzen von Zielen ist unumstritten. “Locke und Latham (1990) fanden bei einer Durchsicht von 201 Studien mit mehr als 40000 Teilnehmern zu 91% einen Erfolg durch das Setzen von schweren, spezifischen Zielen” (Beckmann & Elbe, 2008).
Beim Zielsetzungstraining wird zwischen drei Zielformen unterschieden, welche unterschiedliche Funktionen erfüllen:
1. Ergebnisziele beschreiben zum Beispiel eine Platzierung am Ende eines Wettkampfes und erfüllen den Zweck, die Motivation über einen langen Zeitraum aufrecht zu erhalten.
2. Leistungsziele beschreiben den Vergleich mit eigenen vorhergegangen Leistungen. Sie weisen auf Fortschritte hin und steigern so das Selbstvertrauen.
3. Prozessziele beschreiben wie Fertigkeiten oder Bewegungen ausgeführt werden sollen, dabei wird die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche gerichtet und störende Gedanken in den Hintergrund gestellt.
“Ein erfolgreiches Zielsetzungsprogramm beinhaltet demnach die Planung verschiedener Ziele und eine Festlegung auf diese, das Entwickeln von Zielerreichungsstrategien und die Ausführung derselben, die Bewertung und Zielerreichung als fortlaufender Prozess für kurz-, mittel- und langfristige Ziele” (Beckmann & Elbe, 2008).
In meinem konkreten Fallbeispiel konzentriere ich mich zunächst auf Leistungsziele. Hier genügt der positiv akzentuierte Vergleich mit zurückliegenden und aktuellen Saisonleistungen, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung der fußballspezifischen Fertigkeiten. Auf dieser Basis unterstütze ich den Fußballspieler bei der Formulierung individueller Ergebnis- und Prozessziele, so dass er den Sinn seines Handelns neu definieren kann.
Vielleicht schaue ich mit ihm den Film „Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen“ …
Weiterführende Literatur:
Beckmann, J. & Elbe, A. (2008). Praxis der Sportpsychologie im Wettkampf- und Leistungssport. Balingen: Spitta.
Jeder Sportler weiß, dass im Wettkampf alles möglich ist und Kleinigkeiten manchmal entscheidend sind. Eine bestmögliche Vorbereitung auf den sportlichen Wettkampf nimmt dem Sportler womöglich Druck, Angst und Stress aus der erlebten Situation und ermöglicht sportliche Höchstleistungen.
Zum Thema: Jeder Sportler kann sich auf kritische Situationen im Wettkampf vorbereiten, die Sportpsychologie verrät wie …
Egal in welcher Sportart sich ein Athlet behaupten muss, fast immer geht es in den Wettkämpfen um alles! Gewinnt der Sportler, ist die Freude groß und womöglich auch der mitschwingende Ruhm. Verlieren fühlt sich anders an. Vor und während eines Wettkampfes können unverhoffte und unerwartete Ereignisse auftreten. In meinem Kurzportrait (zum Profil) schildere ich ein persönliches Erlebnis aus meiner sportlichen Karriere, in dem ich hilflos der kritischen Wettkampfsituation unterlegen war. Aus meinen sportlichen Erfahrungen und mit dem Wissen als Sportpsychologe weiß ich heute, wie wichtig eine gute und richtige Vorbereitung auf Wettkämpfe ist.
Klar ist, ein Wettkampf muss der Athlet immer selbst bestreiten. Zu einer bestmöglichen Vorbereitung gehört ein individuelles “Durchspielen“ der kritischen Situationen, die in einem Wettkampf auftreten können. Der Sportpsychologe hilft dem Athleten, sich in die Situation zu versetzen, in der alles schief läuft. Der Athlet berichtet, was an diesem Wettkampftag alles nicht funktioniert und warum nichts so läuft, wie er es sich vorstellt (Worst-Case-Option). Dann versetzt der Spieler sich in die Lage, eines perfekten Wettkampftages und schildert diesen (Best-Case-Option). Beide Szenarien werden gegenüber gestellt und der Athlet entwickelt mit Hilfe des Sportpsychologen eigenständige Lösungswege, um aus einer Worst-Case-Situation eine Best-Case-Situation herzustellen. Durch diese Vorbereitung erhält der Athlet ein Gefühl von Sicherheit. Das Gefühl entsteht dadurch, dass der Athlet in der Lage ist, die Situation zu kontrollieren (Stoll, Pfeffer & Alfermann, 2010). Dieses Kontrollgefühl ist im Sport sehr wichtig und in kritischen Situationen entscheidend. Um die Lösungen im Wettkampf anwenden zu können, benötigt der Sportler die Methode der Selbstgesprächsregulation. Die Selbstgesprächsregulation ist stark individuell, da jeder Athlet andere Signale benötigt, um sich zu fokussieren (Stoll, Pfeffer & Alfermann, 2010; Mayer & Hermann, 2011).
Aus meiner Sicht als früherer Nachwuchsleistungssportler kann ich die Zusammenarbeit mit einem professionellen Sportpsychologen nur empfehlen, da es im sportlichen Wettkampf immer um alles geht …oder etwa nicht?
Literatur:
J. Mayer, J., Hermann, H. D. (2011). Mentales Training. Berlin Heidelberg : Springer-Verlag.
Stoll, O., Pfeffer, I. & Alfermann, D. (2010). Lehrbuch Sportpsychologie. Bern: Hans Huber Verlag.
Ich möchte darauf Hinweisen, dass das Verwenden der männlichen Form nur zum Zwecke der einfacheren Lesbarkeit dient. Die Bezeichnungen sind nicht geschlechtsspezifisch zu betrachten.
Man kann nicht wirklich von einer langen Tradition sprechen, wenn es um das Thema „Angewandte Sportpsychologie“ in Deutschland geht. In der Tat – und das ist gut dokumentiert – existiert die Sportpsychologie jedoch als Fach und als Institution seit 1969 in der Bundesrepublik Deutschland. Denn in diesem Jahr gründete sich die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie in der BRD (asp) in Münster (siehe auch www.asp-sportpsychologie.de). Somit ist die Sportpsychologie sogar ein Jahr älter als die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS), die 1970 in München gegründet wurde. Seit 1969 veranstaltet die ASP jährlich eine Fachtagung. Dennoch war die Sportpsychologie zunächst ein eher stark von Forschern und Wissenschaftlern dominiertes Feld.
Die sogenannten „Praktiker“ gab es zunächst nur sehr vereinzelt. Bis zur Fußball WM im Jahr 2006 in Deutschland hatte sich dies auch nur wenig geändert. Als praktisch arbeitender Sportpsychologe muss man wohl Jürgen Klinsmann, dem damaligen Teamchef der Deutschen Fußballnationalmannschaft dankbar sein, denn als Klinsmann in der Öffentlichkeit thematisierte, dass auch seine Nationalmannschaft mit einem Sportpsychologen, Hans-Dieter Herrmann (im Übrigen bis zum heutigen Tag), zusammen arbeitet, war die Skepsis zum Fach Psychologie im Sport endgültig gebrochen und auch andere Sportarten wagten den Schritt, ebenfalls einen Sportpsychologen „auszuprobieren“. Und dies leitete einen rasanten Aufschwung und für die in der Praxis arbeitenden Sportpsychologen ein.
Berufsfeld beginnt, sich zu entfalten
Die diesjährige ASP-Jahrestagung in München zählte ca. 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und das Verhältnis von Wissenschaftlern und in der Praxis arbeitenden Sportpsychologen lag bei jeweils 50%. Die ASP als Fach- und Berufsverband zählt mittlerweile 381 Mitglieder und es existieren aktuell zwei Studiengänge (MLU Halle-Wittenberg und Business School Berlin/Potsdam), die interessierte Studierende auf dieses Berufsfeld vorbereiten. Zusätzlich bietet die ASP eine postgraduale, sehr an der Praxis ausgerichtete, Weiterbildung an. Zu den Olympischen Spielen in Peking 2008 und London 2012 gehörten zwischen 8 und 10 Sportpsychologinnen und –psychologen zur bundesdeutschen Olympiamannschaft. Fast jeder im DOSB organisierte Sportspitzenverband arbeitet mittlerweile mit Sportpsychologen zusammen. Somit ist die Angewandte Sportpsychologie meines Erachtens endgültig auch in der Praxis angekommen. Das Berufsfeld beginnt gerade erst, sich zu entfalten und sollte die Entwicklung so – oder so ähnlich wie in den anglo-amerikanischen verlaufen – dann wird die deutsche angewandte Sportpsychologie, weiterhin ein Wachstum verzeichnen können.
Besonders interessant übrigens ist die Tatsache, dass die Sportpsychologie in Deutschland aus der Sportwissenschaft heraus entstanden ist und nicht aus der Psychologie, wie man dies eventuell vermuten könnte. Auch die beiden aktuell existierenden Master-Studiengänge im Fach Sportpsychologie sind an sportwissenschaftlichen Institutionen angesiedelt und nicht etwa an psychologischen Instituten. Dies führt mittlerweile zu interessanten Diskussionen zwischen diesen beiden Fachdisziplinen, die jedoch sehr konstruktiv verlaufen.
Hierzu werde ich in Kürze in einem weiteren Beitrag veröffentlichen.
Fachredakteur:
Prof. Dr. Oliver Stoll (* 5. Februar 1963) studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen Sportwissenschaft, Psychologie und Pädagogik sowie am College of Charlestin (S.C., USA). Er promovierte 1993 zum Dr. phil. im Fach Sportwissenschaft an der Universität Gießen und wechselte 1995 an die Universität Leipzig. Hier absolvierte er eine wissenschaftliche Assistentenzeit und habilitierte hier im Jahr 2000. Im Jahr 2002 folgte er einen Ruf auf eine Professur für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Sportpsychologie und Sportpädagogik an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Mit Nils Gatzmaga hat der erste Die-Sportpsycholgen.de-Profilinhaber den Sprung ins erste Fußball-Bundesliga geschafft. Der Absolvent des Master-Studienganges Angewandte Sportpsychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg arbeitet aktuell im Nachwuchsleistungszentrum des SC Paderborn. Im Rahmen einer Promotion forscht er im Umfeld des Bundesliga-Aufsteigers zu einem Beratungs- und Betreuungskonzept im Nachwuchsbereich. Der Lehrstuhl für Sportpsychologie an der Universität Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Wiegelt, wo Gatzmaga promoviert, kooperiert seit längerem mit dem SC Paderborn.
“Das Betreuungs- und Beratungskonzept von Matthias Weigelt und Nils Gatzmaga setzt genau an den richtigen Stellen an, denn es hat die jungen Nachwuchsspieler und ihre Eltern sowie die Trainer im Fokus”, erklärt René Müller, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des SC Paderborn, und ergänzt: “Unser Ausbildungskonzept ruht auf den Säulen Persönlichkeit, Schule und Sport und die Psychologie spielt dabei eine entscheidende Rolle”.
Gatzmaga ist schon seit einigen Jahren als Videoanalyst für die U15-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) tätig. Zudem machte er mit dem Portal www.psychologie-fußball.de auf sich aufmerksam.
Der Ausdauersportler Falk Cierpinski arbeitet seit dem Berlin Marathon 2013 mit dem Prof. Dr. Oliver Stoll als sportpsychologischen Berater zusammen. In einem Kurz-Interview äußert sich einer der erfolgreichsten deutschen Marathonläufer zu seinen Erfahrungen mit der Sportpsychologie.
Falk Cierpinski, was hat dich zur Zusammenarbeit mit dem Sportpsychologen Prof. Dr. Oliver Stoll bewegt?
Ich hatte über viele Jahre Probleme mit Seitenstechen beim Marathonlaufen. Die Häufung von Negativerlebnissen im Rennen hatte irgendwann auch Auswirkungen auf meine Psyche, wodurch dieses Problem wiederum nochmals verstärkte.
Was hat sich seither bei dir in Training und Wettkampf verändert?
Meine Einstellung und Herangehensweise sind spürbar positiver und von weniger Druck gekennzeichnet.
Wenn ja, in welcher Weise wirken sich die sportpsychologischen Methoden auf die sportliche Leistung aus?
Negative oder positive Bilder im Kopf haben großen Einfluss auf die Leistung im Wettkampf. Der Kopf gibt immer als erstes auf, dann erst der Körper. Wenn der Kopf gut vorbereitet und stark ist, geht es im Wettkampf einfach erfolgreicher.
Wie lauten die nächsten Ziele, die du ggf. mit dem Sportpsychologen Prof. Dr. Oliver Stoll definiert hast?
Wir bereiten einen Herbstmarathon vor.
Ist die Zusammenarbeit mit Sportpsychologen im Ausdauersport in Deutschland schon verbreitet? Sieht dies international anders aus?
Es ist schon verbreitet, wird meiner Meinung nach aber noch zu wenig genutzt. Die meisten Rennen werden im Kopf gewonnen!
In der einschlägigen sportpsychologischen Literatur ist immer nur die Rede davon, wie sich der Athlet vor, während und nach seinem Wettkampf fühlt. Im Optimalfall sieht er selbstbewusst dem Wettkampf entgegen. Gut beschrieben sind vor allem die Fälle von Sorgen, Nervosität bis hin zu Angstzuständen. Im Zentrum der Betrachtung stehen aber fast ausschließlich Athleten. DieTrainerperspektive wird dabei zu sehr vernachlässigt.
Zum Thema: Was geht in einem Trainer rundum den Wettkampf vor?
“Der Glaube und die Hoffnung bei mir ist enorm groß.” So lautete eine Aussage von Roger Prinzen, Trainer des 1. FC Nürnberg, vor dem letzten Bundesligaspieltag im Mai 2014, bei dem der Club auf Schalke treffen sollte. Für Nürnberg ging es um den Verbleib in der 1. Bundesliga während die Schalker versuchen mussten, den direkten Einzug in die Champions League zu sichern.
Der Trainer als steinhartes Wesen, der alles positiv sieht und vor Selbstvertrauen strotzt – dieses Bild wird gern in den Massenmedien verbreitet. Aber was ging wirklich in ihm vor? Abseits des Medienzirkus? Wie fühlt sich wohl ein Fußballbundesliga-Trainer, wenn er weiß, dass er morgen nicht mehr auf höchstem Niveau arbeiten wird, sollte sein Team verlieren? Motiviert ihn dieser Druck oder lässt dieser ihn resignieren? Haben Trainer auch quälende Gedanken, die sie nicht schlafen lassen wie: „Habe ich alles getan, was ich konnte?“, „Habe ich meinem Sportler alles vermittelt, was er braucht?“ oder „Hat mein Team wirklich eine Chance, zu gewinnen“? Wie fühlt sich eigentlich ein Trainer, wenn sein Athlet verloren hat? Ob der rFußballtrainer wohl nachts im Bett weint, wenn seine Mannschaft abgestiegen ist?
Leider lassen sich zu diesen Fragen keine wissenschaftlichen Publikationen finden. Die Frage, was in einem Trainer rundum den Wettkampfs vorgeht, kann an dieser Stell noch nicht beantwortet werden, obwohl es zweifelsohne sehr interessant wäre zu wissen. Vielleicht fühlt sich der ein oder andere Leser nun berufen, dieser Frage nachzugehen.
Ursachen geben den Gefühlen Haltung
Abseits von der Frage, was in Trainern vorgeht, lässt sich sportpsychologisch ähnlich wie bei einer Athletenberatung arbeiten. Eine geeignete Ursachenzuschreibung beispielsweise lässt den Trainer verstehen, dass die Leistungsentwicklung seines Athleten nicht nur von ihm als Trainer und seinen Kompetenzen abhängt. Bei der Ursachenzuschreibung geht es darum, das Geschehene rational zu erklären.
Die Ursachen lassen sich auf eine zeitliche und eine örtliche Komponente, mit jeweils zwei Ebenen zurückführen, die in Kombination vier Erklärungsmöglichkeiten bieten. Die zeitliche Komponente ist entweder stabil oder instabil. Mit der zeitlichen Komponente wird erklärt, ob eine Handlung immer zum gleichen Ergebnis führt oder ob sich das Resultat auf die gleiche Aktion mit der Zeit verändert. Die örtliche Komponente bezieht sich entweder auf die Person oder deren Umgebung. Hiermit können Gründe entweder in der Kompetenz der Person gesucht werden oder auf wechselnde Ursachen wie zum Beispiel das Wetter geschoben werden (vgl. Stoll, Pfeffer & Alfermann, 2010). Von so einer Ursachenzuschreibung wird die Leistung zwar nicht zwangsweise besser doch dem Menschen geht es gut. Und um diesen Aspekt geht in der Sportpsychologie im Wesentlichen.
Literatur:
Stoll, O., Pfeffer, I. & Alfermann, D. (2010). Lehrbuch Sportpsychologie. Bern: Hans Huber Verlag.
Das Halbfinale des DFB-Pokals zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsnurg hätte das Spiel des Bertrand Malanda Adje werden können. Der 19-jährige Belgier erkämpfte sich Chance um Chance, doch ließ jede einzelne Einschussmöglichkeit ungenutzt. Ein Phänomen, welches nicht selten bei Nachwuchsspielern bei den ersten Auftritten auf größer Bühne auftritt.
Zum Thema: Können Nachwuchsspieler lernen, mit Stress umzugehen?
23 Torchancen hatte der VfL Wolfsburg. Und immer wieder mitten drin im Angriffswirbel: Junior Malanda. Der gebürtige Belgier ist erst 19 Jahren alt und kam in der Winterpause vom SV Zuite Waregem zum VfL Wolfsburg. Das Pokalhalbfinale war bislang zweifelsfrei seine größte Bühne: 80.200 Zuschauer, Live-Übertragung im deutschen Free-TV, Flutlicht. Alles Faktoren, die sich als Stress auswirken und die Aufmerksamkeit auf die eigentlichen fußballerischen Aufgaben negativ beeinflussen können.
In vergleichbaren Situationen stecken Woche für Woche zahllose Amateur-Nachwuchssportler, die beispielsweise in den Kader des nächst höheren Jahrgangs berufen werden, um sich dort zu beweisen. Auch hier haben die jungen Sportler mit Stress zu tun: Neue Mitspieler, vielleicht mehr Zuschauer als üblich und ein Spiel mit höherer Bedeutung.
Selbstgespräche und Selbstmotivation
Sportpsychologische Techniken können diesen Spielern helfen, mit solchen speziellen Situationen richtig umzugehen und die als Stress spürbaren Faktoren von außen weitestgehend auszuklammern. Eine empfehlenswerte Technik ist der Einsatz von Selbstgesprächen. Diese sportpsychologische Intervention kann durch den Spieler eingesetzt werden, wenn Stress bewältigt werden oder die Leistungsmotivation hochgehalten werden soll (Stoll, Pfeffer, & Alfermann, 2010). Eine Studie hat gezeigt das 75% der befragten Athleten mit sich selbst redet. Weiterhin zeigte die Studie, dass Elite-Athleten die Intervention genutzt haben, um nach Plan handeln zu können, wobei Breitensportler Selbstgespräche durchgeführt haben, um eventuellen Stress bewältigen zu können (Stoll, et al., 2010).
Eine weitere Art um Stress zu bewältigen, ist der Einsatz von motivationalen Techniken. Zum Beispiel zu versuchen, immer positiv bleiben, sich den Erfolg vor Augen führen und weiter die gestellte Aufgabe zu verfolgen (Alfermann & Stoll, 2010). Beide Techniken sind nicht zuletzt dienlich, wenn sich die schwierige Lage für den Einzelnen, wie im Fall von Junior Malanda durch das Auslassen einiger Großchancen noch verschärft.
Nachwuchsathleten auf jedem Leistungslevel können also auf ihre ersten große Auftritte vorbereitet werden. Ziemlich sicher mit einem spürbaren Ergebnis. Wollen wir wetten, dass Junior Malanda bei seinem nächsten großen Auftritt trifft?
Literatur
Alfermann, D., & Stoll, O. (2010). Sportpsychologie: Ein Lehrbuch in 12 Lektionen: Meyer & Meyer Verlag.
Stoll, O., Pfeffer, I., & Alfermann, D. (2010). Lehrbuch Sportpsychologie: Huber Bern.
Neben Ina Blazek und Prof. Dr. Oliver Stoll halten im Rahmen der 46. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (ASP) vom 29. bis 31. Mai 2014 in München zahlreiche Mitarbeiter und Absolventen des Departments Sportwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Vorträge und Workshops.
Prof. Dr. Oliver Stoll (zum Die-Sportpsychologen.de-Profil) ist in drei Veranstaltungen direkt involviert – er spricht gemeinsam mit Melanie Schipfer zum Thema Sportsucht, stellt mit Marc-Oliver Löw, Jan M. Pithan, Ina Blazek, Amr Roushdy Saad die Validierung eines (Talent-)Beobachtungsinstruments im Fußball vor und referiert zu sportpsychologischen Dienstleistungen. Ina Blazek (Dipl.-Sportl., M.A. Angewandte Sportpsychologie) bietet in München einen Praxisworkshop zum Thema “Kommunizieren – leicht gemacht”. Die-Sportpsychologen.de-Profilinhaberin (zum Profil) arbeitet als freiberufliche Sportpsychologin im Kinder- und Jugendleistungssport. Sie lehrt als Dozentin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und promoviert zum Thema der Trainer-Athleten-Interaktion.
Alle Veranstaltungen im Überblick:
– Ina Blazek.
Kommunizieren – leicht gemacht (Praxisworkshop).
– Schipfer, M. & Stoll, O.
Veränderungen des Sportverhaltens von Ausdauersportlern bzgl. der Ausprägung von Sportbindung und –sucht in einer Wettkampfsaison (Poster).
– Marc-Oliver Löw, Jan M. Pithan, Ina Blazek, Amr Roushdy Saad & Oliver Stoll
Behavioral Scouting: Validierung eines (Talent-)Beobachtungsinstruments im Fußball (Poster).
– Stoll, O.
Sportpsychologische Dienstleistungen aus der Sicht universitärer Studiengänge (MLU), Verbandspsychologen (DSV) und Vertreter des Berufsverbandes (asp) (Vortrag).
(ml) Spätestens mit Beginn der Achtelfinalspiele der Fußball-Weltmeisterschaften in Brasilien bekommen es nicht wenige Spieler mit der blanken Angst zu tun. Genauer mit der Angst vor dem Versagen im Elfmeterschießen. Dabei wären – bis auf handverlesene Ausnahmen – die meisten der 736 für die WM nominierten Kicker motorisch zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Lage, den Ball vom Strafstoßpunkt an einer Stelle im Tor zu platzieren, die kein Torhüter der Welt verteidigen kann.
Faktisch kommt es aber immer wieder, wenn über den großen Triumph oder die bittere Niederlage in per Elfmeter entschieden wird, zu individuellen oder sogar kollektiven Systemabstürzen. Die Engländer, inzwischen fast bekannter für klägliches Scheitern im Elfmeterschießen (1990 im Halbfinale gegen Deutschland, 1998 im Achtelfinale gegen Argentinien und 2006 im Viertelfinale gegen Portugal) denn für ihren WM-Titel 1966, arbeiten nun seit Monaten mit einem Sportpsychologen zusammen. „Es geht um Charakter, Selbstvertrauen und die Fähigkeit, die Schlagzeilen des nächsten Morgen auszublenden. Wenn ein Psychologe einen Weg aufzeigen kann, wären wir sehr, sehr glücklich“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung den englischen Trainer Roy Hodgson, der einen Weg vorgibt, den sicher noch nicht alle seiner 31 Auswahltrainer eingeschlagen haben.
Für die-sportpsychologen.de berichtet Nils Gatzmaga:
Der Kopf spielt DIE entscheidende Rolle
„Wenn Sie meinen, dass im hoch professionalisierten Fußball die Teams auf alle Eventualitäten vorbereitet sind, schauen Sie bitte diesen Ausschnitt vom Finale der Europa League 2014 zwischen dem FC Sevilla und Benfica Lissabon an.
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Nach 120 torlosen Minuten folgte im Europa League-Finale das Elfmeterschießen. Schon beim ersten Schützen Sevillas, Bacca, fiel die entschlossene und routinierte Ausführung auf: Kraftvolle, abgezählte Schritte rückwärts, eine offene, stabile Körperhaltung, ein eiskalter Blick, ein wuchtiger Anlauf und ein umso härterer und präziser Schuss ins obere Eck – 1:1, nach dem Lima zuvor Sevillas Keeper verladen hatte. Nun folgte aber der zweite Schütze von Benfica Lissabon, Cardozo. Er erschien mir ängstlich, so als ob er am liebsten wegrennen würde. Hochgezogene Augenbrauen, ein unsicherer Blick, ein leicht geneigter Kopf, alles kleine Hinweise auf einen ängstlichen Zustand. Cardoso lief an, verzögerte den Anlauf, wahrscheinlich versuchte er den Torwart „auszugucken“, der sich jedoch nicht beirren ließ. Am Ende schoss Cardozo unentschlossen und mit letzter Kraft den Ball Richtung Tor – der Keeper hielt. Schütze zwei von Sevilla, Mbia, spulte ähnlich lässig wie sein Kollege Bacca seine Routine herunter (Ball hinlegen, Tritt in den Rasen neben Ball, ruhige Schritte rückwärts, Zeit nehmen nach Pfiff des Schiris, ein kraftvoller & durchgezogener Anlauf) und traf sicher. Jetzt lastete schon viel Druck auf den dritten Schützen Sevillas, Rodrigo. Auch hier lassen sich Parallelen zur Unsicherheit Cardozos erkennen: kein Ruhe beim Platzieren des Balles, ein geneigter Kopf, ein ängstlicher Blick, auch er verzögerte den Anlauf. Seine mentale Blockade wird vor allem deutlich, wenn man sieht, wie früh sich der Keeper für die Ecke entscheidet, in die Rodrigo letztendlich schießt, ein klarer Hinweis auf angstvolle Gedanken, die den Keeper als pure Bedrohung interpretieren und automatisch als Zielobjekt anvisieren. Der Rest war eine Demonstration der Sevilla-Schützen, wie trotz des großen Drucks sicher und entschlossen Elfmeter verwandelt werden können.
Die sportpsychologische Analyse
Das Beispiel aus der Europa League verdeutlicht sehr schön, dass mentale Stärke beim Elfmeterschießen nichts Gottgegebenes ist, sondern durchaus trainierbar und erlernbar ist. Im Folgenden möchte ich auf vier Aspekte des Elfmeterschießens eingehen, die eine zentrale Rolle spielen: Körpersprache & Mimik, Gedanken, Routinen und Training.
Körpersprache & Mimik: Im obigen Beispiel wird schnell offensichtlich, wie entscheidend die Körpersprache für unsere mentale Verfassung ist. Es gilt: Unser Geist und beeinflusst unseren Körper UND unser Körper beeinflusst unseren Geist.
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Umso wichtiger ist es, bewusst eine dominante Körpersprache zu wählen, die sogenannten High Power-Poses, wie z.B.: Schulterbreiter Stand, aufrechter Kopf, Brust raus, Arme vom Körper leicht gespreizt. Dadurch wird sogar Testosteron ausgeschüttet, das uns dominant, stark und kräftig fühlen lässt. Positiver Nebeneffekt: Wir schüchtern unsere Gegenspieler durch dominante Posen ein.
Gedanken: Unser Geist beeinflusst unseren Körper. Konkret sind es die störenden Gedanken/Bilder, die in Drucksituationen uns leicht von der eigentlichen Aufgabe ablenken können. Typisch sind Gedanken an die Konsequenzen eines Fehlschusses oder Treffers. Auf jeden Fall Gedanken/Bilder, die sich nicht mit der Ausführung und dem Schussziel beschäftigen. Dabei ist die Lösung so einfach: Durch Konditionierung/Eintrainieren spezieller positiver Gedanken/Bilder im Vorfeld steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere Aufgabe lenken und verhindern damit, dass uns negative Gedanken ablenken. Eine schöne Anleitung zum Eintrainieren positiver Gedanken und Bilder verschafft uns Kai Engbert et al. in seinem Buch „Mentales Training im Leistungssport“.
Literaturtipp: Mentales Training im Leistungssport – Ein Übungsbuch für den Schüler- und Jugendbereich (Link zum Buch)
Zudem beschreibt Ruud Vreuls in seinem Die-Sportpsychologen-Artikel „Stress bei Nachwuchsspielern“ (Link zum Text) den Einsatz von Selbstgesprächstechniken von Leistungssportlern.
(Leistungs-)Routinen: Weigelt und Steggemann (2013) verstehen darunter mentale, körperliche und handlungsbezogene Vorbereitungsstrategien, wie wir unsere Ausführung einer sportlichen Handlung mit einzelnen Handlungsschritten vorbereiten und funktionale Gedanken einstudieren können, die unsere Handlung begleiten. Dadurch lassen sich unsere Gedanken im Sinne der Aufgabe strukturieren, wir bekommen unsere Emotionen (Angst!!) besser „in den Griff“, unsere Aufmerksamkeit fokussiert sich auf das „Hier und Jetzt“ und es fällt uns leichter, auf aufgabenrelevante Hinweise zu achten (z.B. frühe Bewegungen des Torwarts in eine Ecke). Jeder Spieler kann im Training seine eigene Leistungsroutine einstudieren, die im Idealfall Elemente der Körpersprache, der Gedankenkontrolle und konkrete Handlungsschritte vereint (siehe Sevilla-Spieler).
Training: Solche Leistungsroutinen müssen regelmäßig und unter Druckbedingungen trainiert werden. Idealerweise kombiniert man das „trockene“ Training auf der Couch (Vorstellungstraining, Selbstgesprächsregulation) mit dem Training auf dem Platz. Wichtig hierbei ist es, Druckbedingungen zu kreieren, um störende Gedanken zu provozieren. Natürlich kann die Situation eines realen Elfmeterschießens in einem WM-Finale nie in ihrer ganzen Intensität im Training simuliert werden. ABER: Im Training geht es darum zu lernen, mit negativen Gedanken und seiner Angst umzugehen. Wer so etwas frühzeitig und variabel trainiert, erhöht ganz einfach die Wahrscheinlichkeit, dass er seine stabile Leistungsroutine im Wettkampf abrufen kann. Mögliche Störquellen sind visuelle Störreize (z.B. „Hampelmänner hinter dem Tor“), akustische Störreize (Namen/Beleidigungen rufen, laute Musik) und Handlungsstörungen (z.B. Ausführung verzögern). Im Idealfall wird die Druckintensität noch durch den Wettbewerbscharakter und durch positive bzw. negative Konsequenzen verschärft (z.B. Materialdienst für eine Woche).
Elfmeterschießen ist mental trainierbar
Letztendlich bleibt festzuhalten, dass Elfmeterschießen bei weitem keine Glückssache ist. Vielmehr kann Elfmeterschießen planvoll vorbereitet und mental trainiert werden. Der Berliner Sportpsychologe Georg Froese hat meiner seiner Doktorarbeit zum Thema “Sportpsychologische Einflussfaktoren der Leistung von Elfmeterschützen” sogar den DFB-Wissenschaftspreis gewonnen. Ich bin mir sicher, dass unsere deutschen Spieler optimal auf ein mögliches Elfmeterschießen von dem Sportpsychologen der deutschen Nationalmannschaft, Hans Dieter Herrmann, eingestellt sein werden. Schauen wir mal, wie die Engländer sich dieses Mal schlagen. Ein direktes Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und England ist erst im WM-Halbfinale möglich.
Literaturquellen:
Engbert, K., Droste, A., Werts, T., Zier, E., (2011). Mentales Training im Leistungssport. Ein Übungsbuch für den Schüler- und Jugendbereich. Stuttgart: Neuer Sportverlag. Weigelt, M. & Steggemann, Y. (2013). Training von Routinen im Sport. In K. Zentgraf & J. Munzert (Hrsg.), Kognitives Training im Sport. Göttingen: Hogrefe Verlag.
Zum Autor:
Nils Gatzmaga ist Absolvent des Master-Studienganges Angewandte Sportpsychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und promoviert an der Universität Paderborn. Er forscht im Umfeld des Bundesliga-Aufsteigers SC Paderborn zu einem Beratungs- und Betreuungskonzept im Fußball-Nachwuchsbereich.