Dass der Weg zurück zu einer scheinbaren Normalität nach jener teilweise noch anhaltenden Corona Krise langsam verläuft, können wir uns auch im Sport zunutze machen. Schließlich haben die vergangenen Monate verdeutlicht, was Entschleunigung tatsächlich bedeutet. Umso wichtiger ist es nun, sich diese positiven Lerneffekte nach wie vor bewusst zu machen. Bei aller wirtschaftlichen Einbußen, Trainings- und Wettkampfausfällen gilt es schließlich, einmal mehr das Positive zu suchen. Um es in jener erzwungenen Geschwindigkeitsreduktion der vergangenen Monate finden zu können.
Zum Thema: Zeit für den eigenen Weg
Viele Wege wurden uns zuletzt genommen. Wege in Trainingshallen werden uns nach wie vor verwehrt. Wettkämpfe, wenn überhaupt vor leeren Rängen ausgetragen. Dafür bot jene Krise umso mehr Möglichkeiten, sich auf die eigenen Wege erst konzentrieren zu können. Um sich auch jetzt noch die Fragen nach der aktuellen Richtung stellen zu dürfen. „Bin ich hier richtig?“, „Habe ich Spaß an meinem Tun?“, „Erfreut mich mein Sport?“, „Hat sich diese Zwangspause gut angefühlt und war sie vielleicht sogar längst überfällig?“
Weil wir Menschen uns gerne an Gewohnheiten orientieren, bot uns diese Krise zunehmend Gelegenheit, jene Zeit mit anderen Phasen unseres (Sportler-)Lebens zu vergleichen. Was war beispielsweise vor einem Jahr? Damals, als wir uns bereits mitten in der Wettkampfsaison befanden? Wie ging es uns dabei? Um heute nach unserem aktuellen Befinden unter jenen geänderten, in unserem Empfinden vielleicht erleichterten, vielleicht erschwerten Umständen fragen zu können: „Wie ging es mir damals, wie geht es mir heute?“, „Wie fühlte sich die Wettkampfsaison 2019 an?“, „Welche Gefühle machen sich 2020 und damit so ganz ohne Wettkämpfe breit?“
Johanna Constantini
Sportarten: Pferdesport, Laufsport, Wintersport, u.a.
Kontakt: j.constantini@die-sportpsychologen.at
zur Profilseite: https://www.die-sportpsychologen.de/johannaconstantini/
Zeit für sich
Zumindest in Österreich lautete der Slogan, der an allen möglichen Werbe- und Bildschirmflächen während der intensiven Quarantänezeit prangte “Schau auf dich, schau auf mich.” Diesen Leitspruch können wir uns im Sport auch dann zunutze machen, wenn wir versuchen, weiterhin auf unser Befinden zu achten. Nämlich auch dann, wenn die Pforten der Sportstätten und die Grenzen zu anderen Wettkampfländern wieder zunehmend geöffnet werden. Die Frage nach dem eigenen Weg, dem eigenen Empfinden und den eigenen Gefühlen sollte schließlich immer – ob Corona oder nicht – im Vordergrund stehen, um die eigenen Höchstleistungen erst erbringen zu können.
Views: 170