Klettern ist Kopfsache. Johannes Wunder hat im Sportradio Deutschland über die Sportpsychologie und Sportklettern gesprochen.
Wenn über einen längeren Zeitraum Trainings ausfallen, kann sich das natürlich negativ auf den Teamzusammenhalt auswirken. Johannes Wunder zeigt Auswege auf.
Die letzten zwei Spielminuten sind angebrochen. Wir liegen mit zwei Punkten hinten. Im Basketball geht es jetzt um Alles. Das Spiel schreitet voran, niemand ist in der Lage sich abzusetzen. Kurz vor Ende des Spiels ertönt die Pfeife des Schiedsrichters. Foul! Wir liegen immer noch mit zwei Zählern zurück. Einer unserer Top-Spieler geht an die Linie. Zwei Würfe, zwei Treffer nötig – um auszugleichen und eine Chance auf Verlängerung zu haben. Der Sportler konzentriert sich, setzt zum Wurf an und – Treffer! Die Halle tobt, die Atmosphäre ohrenbetäubend. Noch ein Versuch, der Ball in den Händen des Schützen. Konzentration, Wurf, Ringberührung, Ball fällt seitlich auf den Boden. Spiel ist vorbei, wir verlieren mit einem Punkt unterschied. Kein Happy End! Wirklich nicht ?
Gerade im Ausdauersport sprechen wir immer wieder von Flow. Doch die Frage stellt sich, was ist Flow überhaupt? Und gibt es Flow nur im Sport oder auch im Business und Alltagsleben? Der freie Wissenschaftler und Coach Dr. Simon Sirch und ich haben uns vor einigen Wochen in Nürnberg getroffen, um genau diese Fragen zu beantworten. Dabei herausgekommen ist eine mehrteilige Videoserie, welche tiefe Einblicke in das Flow-Erleben gibt. Nachfolgend möchte ich auf einige Teilbereiche kurz eingehen. Die entsprechenden Videos und Mitschnitte sind natürlich auch verlinkt.
Personalgespräche gibt es nicht nur in der Wirtschaft. Auch im Sport wird sich unterhalten. Zwischen Trainern und Sportlern, Sportlern und Sportlern oder Trainern und Trainern. Und da die Häufigkeit der Entscheidungen und Leistungsabfragen während einer Trainingswoche oder einem Wettkampf enorm hoch ist, gibt es folglich auch viel Potential für unterschiedliche Auffassungen. Doch wie können wir Situationen im Gespräch objektivieren? Die Wahrnehmung ist aus eigener Erfahrung teilweise sehr verschieden. Sätze wie „Ich sehe in dir Führungsqualitäten“ oder „du bist in dieser Technik nicht konstant“ sind nur zwei Beispiele, welche viel Interpretationsspielraum zulassen.
Jeder Tennisspieler kennt es: Geht der Schlag daneben, lässt sich natürlich eine Ursache finden. Diese ist aber in den meisten Fällen bei sich zu suchen. Im Teamsport sieht das schon etwas anders aus. Je höher die Anzahl der Sportler ist, die zum Teamerfolg beitragen, desto schwieriger wird es, die Auswirkung des Einzelnen messbar zu machen. Mit großen Frustrationspotential. Viele Trainerkollegen versuchen es in solchen Situationen mit Argumenten, wie „jeder trägt seinen Teil bei“ oder „auch die Ersatzspieler sind wichtig“. Natürlich bringen diese Aussagen auch ein Stück Wahrheit mit sich. Die Frage, die ich mir aber häufig stelle, ist, ob der Adressat mit diesen Sätzen etwas anfangen kann? Ich kenne Nachwuchsspieler, die nach dem Spiel den Trainer fragen, warum dies oder jenes so entschieden wurde, mit der Antwort und eben solchen aufmunternden Worten aber dann kaum umgehen können.
Bei den olympischen Spielen in Tokyo im Sommer 2020 wird Klettern olympisch. Die Medaillen werden aber nicht in den etablierten Einzeldisziplinen des Sportkletterns vergeben, sondern in einer Kombination aus Lead, Speed und Bouldern. Viele Athleten stehen vor riesigen Herausforderungen - schließlich müssen sie ihr Können nun auch in Wettkampfformen unter Beweis stellen, von denen sie bislang lieber die Finger gelassen haben.
Viele Situationen können im Leistungssport Stress auslösen. Besondere Beachtung sollten in meinen Augen Kinder und Jugendliche finden. Dort wo Schule, Sport und soziales Umfeld aufeinandertreffen und eine große Persönlichkeitsentwicklung stattfindet, kann es folgerichtig zum vermehrten Auftreten von labilen Phasen kommen. Wie kann die Sportpsychologie in solchen Phasen helfen und wie können auch Trainer und Eltern in diesem Prozess eingebunden werden?
„Es ist wichtig, sich sein Leben lang zu entfalten”, sagt der Sportphilosoph Gunter Gebauer im Deutschlandfunk-Sportgespräch. Doch dies sei im Leistungssport nicht möglich. Menschen, die sich in Deutschland für eine Sportkarriere entscheiden, gingen ein extremes Risiko ein.
Ob Fußball, Handball oder Basketball - jedes Wochenende stehen sie im Fokus von Spielern, Trainern und Fans. Dabei wird ein gelungenes Spiel von Kollegen oftmals auch so genannt, wenn sie eben nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Schiedsrichter sind in deutschen Profiligen nicht wegzudenken, jeder braucht sie und dennoch ernten viele wenig Verständnis für ihre Arbeit.
Kürzlich erwähnte Heiko Schelberg, der Geschäftsführer der Gießen 46ers, in der BIG Basketball wie wichtig es doch gewesen sei, mit so genannten Soft Facts in die Vertragsverhandlung mit dem Top-Spieler John Bryant zu gehen. Soft Facts meint hier den Umgang mit dem Menschen. Der Begriff „Club-Familie“ fällt im gleichen Zusammenhang und der Wohlfühlfaktor steht im Raum. Nicht nur für den Spieler selbst, sondern auch für dessen eigene Familie. Man versuche regelrecht, Wünsche von den Lippen abzulesen und dort zu helfen, wo Bedarf ist.
Die Wettkampfsaison der Kletterer ging am 10. November mit der Deutschen Meisterschaft im Lead-Klettern zu Ende. Viel diskutiert wurde in Darmstadt eine Szene, die sich auch aus sportpsychologischer Sicht beleuchten lässt. Denn in den Qualifikationsroute der Frauen war eine Stelle eingebaut, an der einige Sporterinnen scheiterten.
Für den Deutschen Basketballbund ist eines klar: mehr Kinder sollen die Liebe zur Sportart Basketball finden. Seitdem nun auch flächendeckend im Schulsportbereich gearbeitet und in vielen Vereinen bereits ab der Altersklasse U8 gespielt wird, hat sich der DBB für umfassende Neuerungen und ein einheitliches Minibasketball-Regelwerk entschieden. Die Regeln werden ab der Saison 2019/2020 verpflichtend und betreffen die Altersklassen U8 bis U12.
Die Basketballsaison steht vor der Tür und bald beginnen in allen deutschen Profi-Ligen die „Spiele“. Die übliche Vorbereitungszeit von etwa sechs bis acht Wochen neigt sich dem Ende zu. Zeit, nochmal alles aus den Spielern herauszuholen, um „on-point“ in die Saison zu starten. Viele Trainer denken hierbei an erneutes Wurftraining, weitere Einheiten mit taktischen und technischen Schwerpunkten. Was häufig wenig Beachtung findet, sind mentale Hilfestellungen für die Sportler, damit nicht nur der Körper auf dem Punkt fit ist, sondern auch das Köpfchen mitspielt.
„Crunchtime in der 1. Basketball-Bundesliga. Zwei der besten Teams treffen aufeinander. Noch fünf Minuten zu spielen in einem stark umkämpften Match. Die Anzeigetafel zeigt fast im Sekundentakt immer wieder Gleichstand an. Ein Team trifft, der Gegner zieht nach. Noch 30 Sekunden zu spielen, es steht 84:84, das gegnerische Team setzt zum Wurf an und vergibt die große Chance. Es bleibt genau ein Angriff, noch acht Sekunden – die Teamfoulgrenze ist bereits erreicht. Ein frühes Foul soll den starken Aufbauspieler der Heimmannschaft an die Freiwurflinie schicken, damit kein 3-Punkte-Wurf gelingt. Der Spieler geht an die Linie, bereits 35 Minuten in den Beinen und ziemlich außer Atem. Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird er treffen?“
Im Rahmen der Deutschen Klettermeisterschaft im neu geschaffenen Olympic-Combined-Format hat sich Johannes Wunder mit Urs Stöcker, dem Nationaltrainer Wettkampfklettern, getroffen. Der Klettertrainer gibt interessante Einblicke in seinen Alltag, beschreibt seine Philosophie und berichtet von Schwierigkeiten, mit denen seine Athleten auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo zu kämpfen haben. Die Sportpsychologie spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle.
2020 feiert das Klettern eine Olympia-Premiere. Allerdings finden die Disziplinen, die bislang mehrheitlich von Spezialisten betrieben worden sind, in einer Art Mehrkampf statt. Die deutsche Top-Athletin Alma Bestvater bedeutet dies eine echte Herausforderung. Denn sie muss in bislang eher weniger geliebten Bereichen nun auch Bestleistungen bringen. Auf diesem Weg können Entspannungsverfahren helfen.
Im Rahmen der Deutschen Klettermeisterschaft im neu geschaffenen Olympic-Combined-Format in Augsburg hat Johannes Wunder von Die Sportpsychologen Alma Bestvater getroffen. Die 22-Jährige ist eine der besten deutschen Kletterinnen und berichtet von Chancen und Nebenwirkungen des olympischen Windes, der in der Kletterszene weht. Denn schon 2020 wird die Sportart olympisch. Da die Aufnahme ins Programm aber mit einigen einschneidenden Veränderungen einhergeht, stehen selbst die Stars der Szene wie Alma Bestvater vor großen Herausforderungen.