Ist es euch auch schon einmal passiert, dass ihr euch ein Ziel gesetzt habt und im Nachhinein sagen konntet, dass es absehbar war, dass ihr dieses Ziel kurzfristig nicht erreichen konntet? Zu kurz gesteckte Ziele können ein echter Motivationskiller sein! Deshalb ist es wichtig, geduldig, bewusst und strategisch die Ziele richtig einzusetzen.
Zum Thema: Zielsetzung und Motivation im Sport (Teil 3)
„Ich glaube, dass die Ungeduld, mit der man seinem Ziele zueilt, die Klippe ist, an der oft gerade die besten Menschen scheitern.“ (Friedrich Hölderlin)
Es gibt kurzfristige und langfristige Ziele. Es darf auch eine Art Traumziel geben, welches in schwierigen Situationen immer wieder Motivation hervorrufen kann, auch bei langen sportlichen Durststrecken.
Ein kurzfristiges Ziel kann es sein, im bevorstehenden Wettkampf am Wochenende die Taktikanweisungen des Trainers einzuhalten und umzusetzen (Prozess- und Handlungsziel) oder aber auch den vorher analysierten Spieler zu besiegen (Ergebnisziel), wenn dies realistisch erscheint. Wenn es Grund zur Annahme gibt, dass in Hinblick auf die Trainingsergebnisse und Umweltbedingungen (z.B. guter Rückenwind beim 100m Lauf, schnelle Bahn, gute Gegner) eine optimale Situation herrscht, kann auch eine Verbesserung der 100m Zeit angestrebt werden (Leistungsziel). Es ist jedoch schwierig, ein solches Ziel kurzfristig festzulegen.
Leistungsziele sind besser langfristig zu verfolgen
Bei Leistungszielen macht ein längerer Zeitraum mehr Sinn, da das Erreichen einer Bestzeit beispielsweise von sehr vielen Faktoren abhängig, und somit von zahlreichen Störgrößen beeinflusst werden kann.
Zusammengefasst sollten man bei kurzfristigen Zielen unterscheiden, ob dies den Athleten unter Druck setzt oder motiviert. Ein Handlungsziel ist in diesem Falle eine hervorragende Intervention, um die Gedanken des Sportlers auf die sportliche Handlungsausübung zu bündeln und somit Störgedanken auszublenden. Gerade versagensängstliche Athleten reagieren gut auf diese Art der Zielsetzung, da sie starke Kontrolle über das Erreichen des Ziels haben und somit ein Versagen hinsichtlich der Zielerreichung weniger wahrscheinlich ist.
Größere Toleranz für schlechtere Ergebnisse
Für das Erreichen langfristig gesetzter Ziele hat der Athlet womöglich mehrere Chancen, wodurch weniger gute Ergebnisse auf dem Weg zum Ziel besser toleriert werden können. Außerdem lassen sich langfristig gesetzte Ziele gut in kurzfristige und mittelfristige Teilziele unterteilen. Es entsteht ein Prozess mit Erfolgen und Misserfolgen, an dessen Ende ein terminiertes Ziel steht. Hierbei lernt der Athlet wie es ist, Erfolge einzufahren, aber auch möglicherweise mit Misserfolgen umzugehen und diese zu bewältigen.
Es macht also durchaus Sinn, die verschiedenen Arten von Zielen (Ergebnis-, Leistungs- und Handlungsziele), je nach Bedarf kurzfristig oder langfristig einzusetzen. Es ist jedoch in jedem Falle zu beachten, dass die Ziele strukturiert aufgebaut sind. Hierbei hilft die SMART-Regel, die ich euch im ersten Beitrag vorgestellt habe.
Alle Texte der Blog-Serie von Andreas Meyer zum Thema Ziele:
Teil 1:
Teil 2:
Teil 3:
Teil 4:
Zur Profilseite von Andreas Meyer:
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