Beim olympischen Basketball-Turnier der Männer geht es spannender zu als gedacht. Die USA haben zwar alle Vorrundenspiele gewonnen und starteten siegreich in die KO-Phase, allerdings fielen die Resultate wiederholt relativ knapp aus. Gut möglich also, dass in weiteren engen Duellen auf dem Weg zum Olympiasieg auch die ganz einfachen Punkte – also die von der Freiwurflinie – eine entscheidende Rolle spielen. Nur, wie lässt sich das Verwerten von Freiwürfen trainieren?
Zum Thema: Wie jeder Basketballer an der Freiwurflinie zum Star werden kann
Der Mensch ist keine Maschine, aber er kann seine „mentale Stärke“ ständig verbessern. Dabei bedeutet „mentale Stärke“: Ein Athlet kann das, was er im Training schafft auch abrufen, wenn es darauf ankommt. Natürlich kommt beim Freiwurf in einem Basketballspiel hinzu, dass der Spieler körperlich an der Grenze ist, vielleicht sogar an der Wurfhand gefoult wurde.
Aber: was läuft in diesem Moment im Kopf des Spielers ab? Denkt er positiv oder negativ? Schon ein altes Sprichwort sagt aus: „Gedanken versetzen Berge“! Hat der Spieler die Überzeugung, diesen Freiwurf (und die nächsten) zu verwandeln? Hat er das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit dazu? Athleten machen oft den Fehler, an das zu denken, was nicht passieren soll. Der Mensch kann aber „nicht“ nicht abbilden. Beispiel: Versucht mal nicht an den roten Elefanten zu denken, es wird nicht funktionieren!
Positiv Denken kann man lernen
Statt an das zu denken, was nicht passieren soll, sollte ich den Fokus auf das richten, was als nächstes ansteht: der Freiwurf. Idealerweise lerne ich auszublenden, wie es steht. Ich „beschummele“ mich sozusagen selber (beschrieben im Buch von Brad Gilbert). Also es steht immer 0-0 und ich mach den Freiwurf rein, wie im Training! Bei der Überprüfung meiner Gedanken helfen zusätzlich folgende Überlegungen:
- Sind meine Gedanken realistisch oder beschäftige ich mich mit Vermutungen oder Befürchtungen?
- Helfen mir meine Gedanken, mein Ziel zu erreichen, also das Spiel positiv zu Ende zu bringen?
Stelle ich als Spieler fest, dass mir meine Gedanken eher schaden als nützen (z.B. „Bloß nicht versagen!“), kann der Spieler den „Gedankenstopp“ verwenden, ich erkläre meinen Gedanken quasi, dass sie stören und zur Seite gehen sollen und beschäftigte mich wieder mit meinen Stärken. Der mental starke Spieler freut sich auf die Entscheidung, glaubt an seinen Fähigkeiten und verwandelt den Freiwurf – „wie im Training“.
Fehler abhaken
Stellt sich der Erfolg nicht ein, hakt der mental starke Spieler diesen Misserfolg sofort ab. Dazu sagt der Kölner: „Was fott is, is fott“. Er beschäftigt sich nicht mit Fehlschlägen, sondern denkt an die 3 A´s: Akzeptieren, Analysieren, Abhaken!
Literatur
Eberspächer, Hans (2008). Gut sein, wenn´s drauf ankommt – Erfolg durch mentales Training. München, Deutschland: Carl Hanser
Gilbert, Brad; Jamison, Steve (1997). Winning ugly – Wie man bessere Gegner schlägt. Lüneburg, Deutschland: Zu Klampen
Railo, Willi (1986). Besser sein wenn´s zählt – Wege zum Erfolg in Sport und Beruf. Tübingen, Deutschland: Pagina
Walter, Jürgen (2016). 65-min. DVD zur Praxis der Sportpsychologie „Alles geschieht im Kopf“ www.walter-sportpsychologie.de
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