Wenn wie im Mountainbike-Sport von November bis Januar Rennpause ist, und die Weltcups sogar erst wieder im April starten, könnte man meinen, dass die Sportler viel Zeit für Erholung haben. Mitnichten. Nach zwei Wochen trainingsfrei geht es schon wieder los mit der Vorbereitung auf die nächste Saison. Die Off-Season ist voller Herausforderungen: Material will vorbereitet werden, Absprachen mit dem Team wollen getroffen werden, es gilt vielleicht auch, den Staff zu ergänzen oder teilweise auszutauschen, um in der Folgesaison und in der Vorbereitung maximale Unterstützung zu haben. Das medizinische Umfeld, das technische, die finanzielle Planung, das Gewinnen neuer Sponsoren – all das verlangt gerade Einzelsportlern viel ab. Dazu kommt: Die meisten von ihnen verbringen etwas Zeit in der Heimat, sind also in der Nähe ihres Sportpsychologen, sodass Zeit und Gelegenheit ist, in Präsenz zu arbeiten und viel zu bewältigen.
Zum Thema: Sportpsychologische Einsatzmöglichkeiten in der Saisonpause
Wir Sportpsychologen können bei den unterschiedlichsten Fragen, die in der Off-Season auftauchen, gut unterstützen. Ein vielleicht nicht sofort augenscheinliches, aber gern genutztes Beispiel lautet: Wie gehe ich als Sportler in die Verhandlung mit einem potenziellen Sponsor? Wie bereitet man das Gespräch vor? Wie kommt man zu möglichst viel Support, wie nutzt man Sprache und Körpersprache, und wie baut man ein solches Gespräch am besten auf?
Dann geht es in der Sportpsychologie natürlich auch um die mentale Vorbereitung der kommenden Saison, und manchmal auch um den Abschluss der vergangenen: Kann man Misserfolge, Verletzungen, Stürze und persönliche Enttäuschungen gut hinter sich lassen? Ist da noch etwas zu tun? Gibt es eine Verletzung, die noch Spuren hinterlassen hat, vielleicht sogar ein Trauma? Braucht es noch Klärung mit bestimmten Menschen? Gibt es Helfer, bei denen man sich bedanken möchte? All das ist spätestens in der Off-Season dran.
Blick nach vorn
Wenn die vergangene Saison dann abgeschlossen ist, kann der Fokus nach vorne gehen. Dann kommen die Themen der Zukunft:
- Ziele und ihre Überprüfung auf mentale Tragfestigkeit
- Zeitmanagement und Selbstmanagement
- die Trainingsplanung und das Durchhalten in vielleicht härteren Trainingseinheiten
- das Erarbeiten von Resilienz
- die Entwicklung der Sportlerpersönlichkeit in Richtung einer höheren Professionalität
- das Stärken des Selbstbewusstseins, um nicht nur sich selbst, sondern auch potentielle Unterstützer zu überzeugen und zu gewinnen
- die Saisonplanung, auch im Hinblick auf wichtige Wettkämpfe: Wann sollte was im Blick sein, welche Eigenschaften braucht es wann? Wie kann man Termine planen, um zu den Saisonhöhepunkten topfit zu sein, auch im Kopf?
Fazit: Ob Season oder nicht – Es gibt vor allem im Profisport immer etwas zu tun. Auch für Sportpsychologen. Meine Kollegen und Kolleginnen im Netzwerk (zur Übersicht) und ich (zur Profilseite) stehen gern zur Verfügung.
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