Wir bei Die Sportpsychologen mögen Humor. Wir können sogar über uns selbst lachen. Nicht ohne Grund haben wir auch unser eigenes Veranstaltungsformat “Die rote Couch – Das Sportpsychologie-Barcamp” nach einem Klischee benannt. Beim Kennenlernen unserer neuen Profilinhaber*innen klopfen wir also auch die Humorebene ab. Mehr dazu im Verlauf unseres Interviews mit Elisa Lierhaus, eines unserer neuen Gesichter im Netzwerk (Mehr Infos: Netzwerk beitreten).
Elisa, wenn sich bei dir ein Coaching anbahnt und du dich mit deinem Klienten oder Klientin sozusagen beschnupperst, wie stellst du dich vor? Schließlich bist du ja auch als systemische Beraterin aktiv und Antidiskriminierungs- & Diversity-Trainerin aktiv?
Ohne zu viel von mir zu sprechen und die Person, mit der ich arbeite, schnell in den Fokus zu rücken stelle ich mich trotzdem gerne mit all meinen Tätigkeitsbereichen vor. Das gibt den Klient*innen einen guten Überblick über meine Arbeitsweise und gerade der Bereich der Antidiskriminierung findet eigentlich immer Anerkennung und Interesse. Mir eröffnet es die Möglichkeit, die Sportler*innen ganzheitlich zu betreuen und sie in ihrer Vielfältigkeit anzuerkennen und zu schätzen. Und gleichzeitig kann ich bereits in sportpsychologischen Coachings für eine vielfältige und inklusive Sportwelt sensibilisieren.
Was war die humorvollste oder überraschendste Frage, die du in einem Coaching mal gestellt bekommen hast?
Bestimmt keine Seltenheit und insgesamt auch weniger geworden aber die klassischen Fragen wie:“ Muss ich mich auf die Coach legen?“ oder „ich muss bestimmt nicht mehr so viel erzählen, du hast mich als Psychologin doch eh schon gelesen“, gibt es ab und zu mal noch.
Das finde ich aber immer recht lustig und nutze das gerne als humorvolle Eisbrecher.
Warum wird die Sportpsychologie in den kommenden Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen? Und in welchen Bereichen, eher im Leistungs-, Freizeit- oder Gesundheitssport, siehst du entsprechende Veränderungen kommen?
Ich bin zwar viel im Leistungssportbereich unterwegs und spüre auch hier, wie sehr die Sportpsychologie in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Das finde ich weiterhin eine schöne und wichtige Entwicklung. Ich habe im vergangenen Jahr aber auch immer wieder Anfragen und Aufträge von Breitensport- und Freizeitteams erhalten, bei denen ich dann Vorträge oder Workshop-Formate gegeben habe. Hier spüre ich oft ein manchmal noch größeres Interesse als in Leistungssportteams, die grundsätzlich, was ein Funktionsteam angeht, meist schon recht gut ausgestattet sind. Da ist dann der sportpsychologische Bereich ein weiteres Add-on in einem Optimierungsprozess und wird auch gut angenommen.
Aus dem Breiten- und Freizeitsport wird explizit anfragt, obwohl es für diese Vereine und Teams finanziell gar nicht immer so leicht ist, die Ressourcen aufzubringen. Sie wollen es aber unbedingt und versuchen dann, einen Weg zu finden. Das empfinde ich als sehr wertschätzend gegenüber unserer Arbeit.
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