Als vor zwölf Jahren geldgetriebene Wahnsinnige die Fussball-WM nach Katar brachten, dürfte sich der damals 15-jährige Bochumer Leon Goretzka kaum Gedanken zur Sinnhaftigkeit eines derartigen Events im Wüstenstaat gemacht haben. Das wahrhaftig werdende orientalische Märchen vor Augen kommt der Fussballstar nicht umhin, diesen Sinn-entfremdeten Weltspielen sinnstifende Bedeutung zu verleihen. Ob es der Mittelfeldspieler des Katar-gesponserten FC Bayern will oder nicht: seine Stellungnahme gerät zum vielbeachteten (sport-)politischen Manifest.
Dass sich Sportler:innen in einem derart aufgeheizten Klima medial äussern, ist letztlich ihnen belassen. Sportpsychologisch relevant ist hingegen die individuelle, innere Haltung, mit der er nun die klimatisierten Fussballarenen betritt. Für Goreztka scheint sein sinnstiftender Weg zum Anpfiff über eine unmissverständliche Ansage zu führen. Es sei richtig, nach Katar zu fahren und dort „für unsere Werte einzutreten“. Sinnloses zu begründen, liegt ihm dabei fern, Sinnhaftigkeit aus dem eigenen Tun dagegen sehr nahe.
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