Frage und Antwort: Ohne Angst über die Hürden

Die Situation: Eine Leichtathletin hat vergangenes Jahr einen Bänderriss erlitten. Zwei Bänder sowie das Syndesmoseband waren gerissen, dazu wurden weitere Strukturen geschädigt. Die Sportlerin hat sich inzwischen gesundheitlich erholt, aber es ist eine Angst geblieben. In der Rubrik Frage und Antwort hat uns die Leichtathletin gebeten, zu helfen. Ihre konkrete Frage lautet: “Wie schaffe ich es, mental so stark zu sein, dass ich es wieder über die Hürden schaffe, ohne die Angst zu haben, umzuknicken?”

Zum Thema: Comeback nach Verletzung

Yvonne Dathe, Die Sportpsychologen
Yvonne Dathe, Die Sportpsychologen

Antwort von: Yvonne Dathe (zum Profil)

Es ist absolut verständlich, dass eine Verletzung wie dein Bänderriss Ängste hervorrufen kann, besonders wenn es um eine Rückkehr zu einer sportlichen Aktivität wie dem Hürdenlaufen geht. Zuerst ist es wichtig, dass die Angst dein Verbündeter ist. Sie möchte dich davor beschützen, dich nochmals so schwer zu verletzen. Dafür kannst du ihr im Bestenfalls dankbar sein. Als nächstes solltest du dich schrittweise wieder an die Hürden heranwagen. Trainiere ganz pragmatisch an der Stärkung deiner Muskulatur und arbeite an deiner Mobilität. Je besser du körperlich vorbereitet bist, desto sicherer wirst du dich fühlen. Ein Visualisierungstraining kann dir hilfreich sein: Stell dir vor, wie du erfolgreich über die Hürden läufst. Visualisiere den gesamten Ablauf, vom Anlauf bis zur Hürde, den Schritt über die Hürde bis zur Landung. Beginne mit niedrigeren Hürden und steigere dich langsam, um dein Selbstvertrauen schrittweise aufzubauen. Du könntest zum Beispiel  zunächst auch an den Hürden vorbeilaufen. Akzeptiere, dass Rückschläge Teil des Prozesses sind und lasse dich davon nicht entmutigen. Auch deine Angst kann immer mal wieder zurückkehren. Akzeptiere, dass sie da ist und entscheide dich dafür, weiterhin Step-by-Step weiter zu trainieren. Mit Geduld wirst du langsam dein Vertrauen im Hürdenlaufen zurückgewinnen. Solltest du langfristig Unterstützung benötigen, wende dich an einen Sportpsychologen, der dich im direkten Austausch unterstützen kann. Im Netzwerk findest du Unterstützung in deiner Nähe (zur Übersicht) oder wende dich auch gern an mich (zum Profil von Yvonne Dathe). 

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