Noah Lyles. Der amerikanische Sprintstar ist nicht erst seit seinem Finish beim olympischen 100-Meter-Rennen in Paris eine der schillerndsten Sportpersönlichkeiten der Welt. Er besticht neben der Laufbahn auch durch seine Aussagen. Am Sonntag sagte er nach seinem ersten Olympia-Rennen: “Meine Güte, das ist ja unglaublich. Ich bin unglaublich.” Vor dem Wettkampf äußerte er: “Je mehr Augen auf mich gerichtet sind, desto besser werde ich.” Schon vor Monaten machte Lyles, der sportpsychologisch und therapeutisch begleitet wird, mit Aussagen auf sich aufmerksam, die tiefer blicken lassen: “Ich habe Asthma, Allergien, Legasthenie, ADS, Angstzustände und Depressionen. Aber ich sage Euch, dass das, was Ihr habt, nicht definiert, was Ihr werden könnt. Ihr könnt es auch schaffen.”
Was also können Sportler und Sportlerinnen von Noah Lyles lernen? Und was hat das mit der deutschen Olympiasiegern Jessica von Bredow-Werndl und Christian Kukuk zu tun? Dunja Lang geht schafft Aufklärung:
Antwort von: Dunja Lang (zur Profilseite)
Enormer Druck und Erwartungen, und das Bewusstsein „jetzt hast du eine einmalige Chance!“. Da tut es oft gut, sich noch einmal auf das Wesentliche zu besinnen und es in wenigen Worten auf den Punkt zu bringen. Häufig sind es gut vorbereitete und verankerte Kraftsätze oder Affirmationen, die genau das auf den Punkt bringen, was man JETZT braucht. Und dann geht es um das Verankern, das Vertrauen und Loslassen. Und die richtige Mentaltechnik, um genau das zu schaffen, um nur im Hier und Jetzt zu sein!
Der US-Amerikaner Noah Lyles holte sich unmittelbar vor dem packenden Gold-Thriller über 100 m bei Olympia 2024 in Paris noch einmal Hilfe. “Ich habe meine Therapeutin angerufen und sie sagte: ‘Du musst loslassen, du musst es fließen lassen'”, erklärte der neue Olympiasieger: “Und ich sagte: ‘In Ordnung, ich werde dir vertrauen.'”
Die Idee des Loslassens und Vertrauens können viele Athletinnen nachvollziehen. Sagen doch TrainerInnen oft: „Schalte doch einfach den Kopf aus und mach!“- Ja, wenn es so einfach wäre!
Und was häufig vergessen wird: Auch im „Tunnel“, im absoluten Fokus, braucht es oft einen gewissen, genau definierten Anteil an Bewusstsein. Damit kein unguter Gedanke oder Ablenkung dazwischen kommt! Und man gleichzeitig flexibel und taktisch reagieren kann!
Hier ein weiteres Beispiel aus dem Reitsport, meiner „Spezialdisziplin“ im Mentalcoaching und auch aus eigenen Erfahrungen als Profi im Reitsport:
Jessica von Bredow-Werndl, Olympiasiegerin der Dressur im Einzel und in der Mannschaft nach den Ritten: „Das „Leichte“ ist sooo viel mentale Arbeit! Das es möglich ist, alles zu geben und trotzdem im Hier und Jetzt zu sein. Es ging ums Loslassen, ums Machen, um im Hier und Jetzt zu sein!“
Wie hat sie es geschafft, loszulassen und zu vertrauen? Hier ihre Affirmation, ihr „Kraftsatz“:
“Ich bin genug, Dalera ist genug, wir sind genug. Wir haben alles, was wir brauchen, in uns, bei uns. Wir haben nichts trainiert (auf dem Abreiteplatz, in der direkten Vorbereitung kurz vor dem Start). Wir sind trocken reingeritten und trocken rausgekommen. Es ging wirklich um Vertrauen und das hat geklappt.“
Was hilft jetzt und wie komme ich in diesen speziellen Zustand?
Das lässt sich trainieren! Was ich zigfach mit SportlerInnen aller Leistungsklassen, bis hin zu Olympioniken trainiere, sind spezielle Techniken der Sporthypnose, mit denen man sich zielgerichtet in den genau richtigen mentalen Zustand versetzt. Um einerseits loszulassen und zu vertrauen, und gleichzeitig VOLL DA zu sein, wenn es darauf ankommt.
Oft gilt es, scheinbare Gegensätze zu vereinen, beispielsweise Kontrolle und Angriff. Der Olympiasieger im Springreiten Christian Kukuk hat seine Erfolgs-Strategie „kontrollierter Angriff“ genannt. Um das wirkungsvoll zu verankern, hilft eine spezielle Form der Sporthypnose, weil im Zustand von Trance einer „Aktiv-Wach-Hypnose“, genau das verankert und abgerufen werden kann. Für absolute Spitzenleistung mit Fokus im Hier und Jetzt!
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