Dieses Zitat aus der Überschrift habe ich einmal in einem Interview mit Gerald Hüther (Neurobiologe) gehört. Nach einigen Überlegungen stimme ich ihm vollkommen zu. Viele meinen, sie müssten bei Angst einfach die Pobacken zusammenkneifen und mit Mut die Situation meistern, welche die Angst hervorgerufen hat. Doch das ist ein Irrglaube.
Zum Thema: Umgang mit der Angst
Wer versucht, Angst zu ignorieren oder mit viel Kraft beiseite zu schieben, kann schnell ungewollt einen Zustand der Überforderung provozieren. Eine Überforderung, die sich im schlimmsten Fall zu einer Panik ausweiten kann. Besser ist es, die Zuversicht in die eigenen Kompetenzen zu haben und darauf vertrauen zu können, der Situation gewachsen zu sein.
Wir können Herausforderungen meistern, wenn…
- wir neugierig sind. Wir sind so gespannt darauf, wie etwas sein wird, dass wir trotz eines mulmigen Gefühls uns eher darauf freuen. In solch einem Fall ist es leicht, die eigene Angst zu überwinden.
- es eine Notsituation ist und es keine andere Möglichkeit gibt. Stell dir vor, du gehst wandern und plötzlich geht der Weg nur noch über eine wackelige Hängebrücke. Zurück ist keine Option mehr, denn der Abstieg zurück wäre gefährlich. Der einzige Weg ist über die Brücke. Normalerweise hättest du Angst und würdest dich weigern. Da es keine andere Option gibt, wirst du trotzdem über die Brücke gehen.
- wir selbst davon überzeugt sind und das Vertrauen in unser Können haben. Die dritte Option ist, wir haben das Vertrauen. Jetzt ist zwar immer noch ein mulmiges Gefühl da, doch das Vertrauen gibt uns die Kraft, der Angst zu begegnen und unser Vorhaben umzusetzen.
So kannst du dein Vertrauen aufbauen:
- Setze realistische Ziele: Setze dir Ziele, die herausfordernd, aber erreichbar sind. Wenn du regelmäßig Erfolge erzielst, wirst du mehr Vertrauen in deine Fähigkeiten entwickeln. So entsteht Step-by-Step eine Erfolgsspirale. Irgendwann wirst du dann Ziele erreichen, die für dich früher unerreichbar schienen.
- Sammle Erfahrungen: Trainiere deine Fähigkeiten immer und immer wieder. Nicht umsonst heißt es „Übung macht den Meister“. Mache zuerst kleine Schritte und steigere dich dann. Sammle möglichst viele positive Erfahrungen. Jede positive Erfahrung stärkt dein Selbstvertrauen.
- Lerne aus Fehlern: Fehler gehören zum Lernprozess dazu. Betrachte Fehler nicht als Scheitern, sondern als Möglichkeit, daraus zu lernen und dich weiterzuentwickeln. Was hast du aus deinen Fehlern gelernt?
- Erinner dich an frühere Erfolge: Nutze diese Erinnerungen als positive Referenzpunkte, um dein Selbstvertrauen zu stärken. Geht es dir mal schlecht, oder hast einen Misserfolg erlitten, nutze deine Aufzeichnungen, Bilder, Erinnerungen, um wieder neues Vertrauen für die Zukunft zu schöpfen.
- Umgib dich mit unterstützenden Personen: Ein unterstützendes soziales Umfeld kann einen großen Einfluss auf dein Selbstvertrauen haben. Wer in deinem Umfeld kann dir Ratschläge geben und dich bei deinen Vorhaben unterstützen?
- Überprüf dein Selbstbild: Wie sprichst du mit dir selbst? Sind deine inneren Dialoge unterstützend oder eher hinderlich? Viele sprechen sehr herablassend mit sich selbst und dies ist für dein Vertrauen eher kontraproduktiv. Daher frage dich, ob du so auch mit einem guten Freund sprechen würdest?
- Bitte um konstruktives Feedback: Menschen, denen du vertraust, können dir dabei helfen, deine Stärken zu erkennen und die Bereiche zu identifizieren, an denen du noch arbeiten kannst. Nutze dieses Feedback, um dich weiterzuentwickeln und dein Vertrauen zu stärken.
Fazit
Ängste können dich ziemlich blockieren. Doch einfach die Pobacken zusammenkneifen und weiter, ist nur wenig hilfreich. Mit dem Vertrauen in dein eigenes Können fällt es dir leichter, deine Ängste zu überwinden. Bedenke, dass es einige Zeit, Geduld und kontinuierliches Training erfordert, um dein Vertrauen stark werden zu lassen.
Ich habe diese Erfahrung als Gleitschirmpilotin und Fluglehrerin so häufig gemacht. Nimm also gern Kontakt auf. Entweder zu meinen Kollegen und Kolleginnen im Netzwerk (Übersicht) oder zu mir (zum Profil von Yvonne Dathe).
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