Prof. Dr. René Paasch: Persönlichkeitstypen im Sport

Der US-Autor Stan Lee revolutionierte 1961 die Comic-Welt mit einer seiner größten Erfindungen: den Fantastic Four. Jeder dieser vier ungewöhnlichen Helden hatte seine eigene Superkraft: Unsichtbarkeit, übermenschliche Stärke, Kontrolle über Feuer und unendlich dehnbare Gliedmaßen. Natürlich sind die Fantastic Four das Produkt wilder Fantasien – aber ihre Heldengeschichten enthalten wertvolle Lektionen darüber, wie Sportmannschaften funktionieren. Denn auch im echten Leben bestehen die besten Teams aus Persönlichkeiten mit diversen, einander ergänzenden Fähigkeiten.

Zum Thema: Wie Persönlichkeitstypen ein echtes Team entwickeln können

Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.

ALBERT EINSTEIN

Die Anthropologin Helen Fisher hat Unmengen neurowissenschaftlicher Daten analysiert und vier grundlegende Persönlichkeitstypen ermittelt (Fisher et al., 2010): 

Der erste ist der sogenannte Entdecker. Dieser Typ Mensch braucht mehr Stress als andere, um Höchstleistungen abzurufen, was ihn zur Idealbesetzung für riskante Aufgaben macht. Entdecker werden vor allem vom Botenstoff Dopamin beeinflusst, der besonders risikofreudiges Verhalten belohnt.

Dann gibt es den Gestalter. Er wägt Entscheidungen sorgfältig ab und gilt daher als stabil und zuverlässig. Sein primärer Einfluss ist Serotonin, das eher risikoarmes Verhalten belohnt.

Der dritte Typ ist der Diplomat. Sie verfügen über schier unerschöpfliche Empathie, großes verbales Geschick und ein feines Näschen dafür, was andere Menschen denken und fühlen. Ihre größte neurochemische Triebkraft ist das Hormon Östrogen.

Und dann wäre da noch der Macher. Sie sind kompetitiv, pragmatisch und entschlossen und werden dabei vor allem von Testosteron getrieben.

Das ideale Team

Das ideale Leistungsteam würde diese vier Persönlichkeitstypen vereinen, inklusive ihrer individuellen Stärken. Dennoch sollten Sie dabei folgendes beachten: Wer ein so vielfältiges Team betreuen darf, sollte Ihre Eigenheiten erkennen und zielgerichtet einsetzen können. 

Die Sportpsychologie kann effektiv helfen, wenn Sie dem Thema Persönlichkeitstypen auf den Grund gehen wollen. Dies kann klassisch über eine Fragebogentechnik oder über Beobachtungen von Trainings und Spielen erfolgen. In jedem Fall entsteht dadurch eine Wissensbasis, mit der jedes Team besser gemacht werden kann. Im Interesse aller.

Hinweis

Meine Kollegen und Kolleginnen von Die Sportpsychologen (zur Übersicht) und ich (zum Profil von Prof. Dr. René Paasch) helfen Ihnen gern auf diesem Weg. Nehmen Sie einfach Kontakt auf.

Und dann noch ein zusätzlicher Hinweis: Ein weiteres praktikables Tool für Vereine und Trainer*innen hinsichtlich der Begleitung  spezifischer Persönlichkeitstypen finden Sie in den weiterführenden Links (bspw.: Big Five). 

Mehr zum Thema:

Literatur

Fisher, HE, J Rich, HD Island, D Marchalik, L Silver and D Zava (2010):
Poster in Session Division 06, #ind100247, at the annual meeting of the American Psychological Association San Diego. Studie lesen: https://helenfisher.com/downloads/APA-Four-Primary-Temperament-Dimensions.pdf 

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Prof. Dr. René Paasch
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