Die meisten Spieler werden es in ihrer Karriere schon erlebt haben: Man liegt abends im Bett und tut Vieles, nur das nicht, was man sich eigentlich vorgenommen hatte: Schlafen. In Form von inneren Bildern reproduziert unser Verstand im Spiel erlebte Situationen am laufenden Band. So, als ob man gerade ein Bundesligaspiel auf Sky guckt und sich selbst auf dem Feld agieren sieht. Dem inneren Film schließen sich zahlreiche Gedanken an, die sich als Selbstgespräche bemerkbar machen: „Wie habe ich performt? Woran hat es gelegen, dass ich nicht so wie von mir gewünscht performt habe?“ Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie emotional aufwühlend Spiele von Fußballern wahrgenommen werden können und dass es oftmals schwer fällt, innerlich mit dem Spielgeschehen abzuschließen. Zugleich ist es auch ein Ausdruck der enormen Bedeutsamkeit, die der Fußball im Leben des Kickers einnimmt. Die Sportpsychologie hat viele Techniken hervorgebracht, um besser mit solchen Situationen umzugehen. Dieser Artikel stellt in Form eines Wettkampftagebuches ein System zur systematischen Spielauswertung vor.
Zum Thema: Das persönliche Wettkampftagebuch – Spiele systematisch auswerten
Eine regelmäßige Nutzung des Wettkampftagebuches kann dem Fußballer dabei helfen, seine Spielleistungen realistisch einzuschätzen, aus den erlebten Wettkampfsituationen zu lernen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Auch kann es dabei unterstützen, mit schwierigen Spielen abzuschließen und motiviert und hoffnungsfroh in die Zukunft zu blicken. Die folgende Vorlage ist ein Beispiel dafür, wie ein solches Wettkampftagebuch gestaltet werden kann:
Anwendung für die Praxis
- Spieldatum, Gegner und Resultat eintragen
- Bewertung der Zufriedenheit mit der eigenen Spielleistung auf einer Skala von 0% (maximal unzufrieden) bis 100% (maximal zufrieden)
- Reflektieren möglicher Ursachen mit Fokus auf beeinflussbare Faktoren, die im eigenen Kontrollbereich liegen
- Anstellen konkreter Überlegungen, was der Fußballer beim nächsten Mal anders machen will
- Ableitung konkreter Handlungsziele für die kommende Trainingswoche in Form von Ich-Botschaften – ggf. kann ein aktiver Einbezug des Trainerteams Sinn machen, beispielsweise, indem gemeinsam Ziele formuliert und Wege erarbeitet werden, wie das Ziel erreicht werden kann
Je nach schwerpunktmäßiger Zielstellung, die mit der Nutzung des Wettkampftagebuches einhergeht, könnte dieses auch in ein Trainingstagebuch umfunktioniert werden, welches allein zur Protokollierung der eigenen Leistungsentwicklung einen erheblichen Mehrwert bieten kann.
Kontaktaufnahme und individuelle Unterstützung
Wenn Sie an weiteren Möglichkeiten zur systematischen Wettkampfauswertung interessiert sind, wenden Sie sich gern an meine Kollegen (zur Übersicht) oder mich (zum Profil von Janosch Daul). Die Möglichkeiten, die die Sportpsychologie bietet, sind höchst individuell und äußert umfangreich.
Die übrigen Folgen der Mini-Serie “Selbstreflexion – Selbstanalyse als Performance Booster”
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