Gerhard Müller: Es geht um eine professionelle Unterstützung durch die Sportpsychologie nach Schädel-Hirn-Verletzungen

Auch bei der Fußball-Europameisterschaft 2021 gab es sie schon. Die Luftduelle, bei denen nicht klar ist, wie klar die Beteiligten nach der Aktion noch sind. Die Sensibilität im Kontaktsport Fußball scheint bezüglich des Umgangs mit Kopfverletzungen zwar in den vergangenen Jahren gestiegen zu sein, auserzählt ist das Thema aber noch lange nicht. Spannend finden wir dabei auch die Frage, welche Rolle die Sportpsychologie in diesem Zusammenhang spielt? Wir von Die Sportpsychologen haben dazu Gerard Müller, Diplom-Psychologen und Vorsitzender der Gesellschaft für Sport-Neuropsychologie (gsnp) befragt. Die gsnp veranstaltet am Samstag, den 19. Juni 2021, eine Online-Fachtagung zum Thema “Behandlung von Gehirnerschütterung im Sport” (hier mehr zum Event: Link).

Zum Thema: Gehirnerschütterung im Sport

Gerhard Müller, welche intensive Rolle kann die Sportpsychologie im System Leistungssport bei der Behandlung von Gehirnerschütterungen im Sport spielen?

Die Sport-Psychologie kann im Bereich Erkennung und Prävention einen wesentlichen Beitrag für die Veranlassung einer sport-neuropsychologischen Diagnostik und Therapie nach einer Schädel-Hirn-Verletzung in Kontaktsportarten liefern.

Warum lohnt es sich inhaltlich, für SportpsychologInnen an der Online-Fachtagung teilzunehmen?

Die Einführung der neurologisch/neuropsychologisch orientierten Baseline-Diagnostik im Fußball zur Saison 2019/2020 hat umfassende Aufmerksamkeit erzeugt und zahlreiche unterschiedliche Vorgehensweisen hervorgebracht. Viele Untersucher orientieren sich dabei an den etablierten Standards des VBG-Algorithmus‘ zur praxisgerechten Diagnostik und Behandlung von Schädel-Hirn-Traumen im Sport. Wie aber steht es um die Interventionen nach einer Gehirnerschütterung? 

Auf dieser Jahrestagung schildern Sport-Neuropsychologen, Sportmediziner, Physiotherapeuten und Visualtrainer ihre Best-Practice-Erfahrungen in der Behandlung von Kopfverletzungen im Sport und stellen diese zur Diskussion.

Inwiefern hat sich der Arbeitsbereich Neuropsychologie in jüngster Vergangenheit entwickelt, wo gibt es direkte Anknüpfungspunkte für SportpsychologInnen?

Die Sport-Neuropsychologie hat sich in den letzten 5-10 Jahren langsam im deutschsprachigen Raum Bekanntheit verschafft. Die Erfahrungen aus 25 Jahren „Concussion Management“ in Nordamerika sind hierbei eingeflossen. Es gibt eine eigene deutschsprachige Fachgesellschaft (www.gsnp.de), die zweite Ihrer Art weltweit. Der Anknüpfungspunkt ist die professionelle Unterstützung der Sport-Psychologie bei klinischen Fragestellungen nach einer Schädel-Hirn-Verletzungen im Kontaktsportarten.

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Mathias Liebing
Mathias Liebinghttps://www.torial.com/mathias.liebing
Redaktionsleiter bei Die Sportpsychologen und freier Journalist Leipzig Deutschland +49 (0)170 9615287 E-Mail-Anfrage an m.liebing@die-sportpsychologen.de