Johanna Constantini: Die Krise als Chance – Gedanken zu Corona im Sportalltag

Beinahe ein Jahr ist vergangen, seitdem die ersten Coronafälle in Österreich aufgekommen sind. Wenig später folgten offizielle Fälle in Deutschland und vielen weiteren Ländern. Dies hat Veränderungen nach sich gezogen, wie wir sie uns niemals hätten vorstellen können. Im Berufsleben, im Privatleben und auch im Sport, der wohl noch am meisten Überraschungen bereithält. Jene Überraschungen waren nicht absehbar. Jene Maßnahmen, die die Ausübung zahlreicher Sportarten bis heute nicht möglich machen. Gar nicht so einfach, der Krise nach jenen Zeilen etwas Positives abgewinnen zu können… 

Doch besonders im Sport, in dem wir der Siegermentalität am meisten abgewinnen können, sollten wir positiv denken! Die Chancen sehen, die uns aus dieser Krise führen werden! 

Zum Thema: Zwangspausen, Zusammenhalt und Zielsetzung

Der Leistungsaspekt steht nur allzu gerne an erster Stelle. Nicht nur im Sport, sondern auch im Berufs- und Privatleben. Das tat er zumindest. Und zwar so lange, bis eine weltumfassende Krankheit unser „Höher-Schneller-Weiter-Wunschdenken“ rasant ausgebremst hat. Gut so. In vielerlei Hinsicht. Schließlich gilt auch im Sport, nicht sich selbst, sondern seine Gegner zu überholen. Höchstgeschwindigkeit wurde vielfach zu Dauerbelastung und die Chance in der Krise besteht bis heute darin, sich auch nach Corona auf ein neues, gewinnbringenderes Tempo einlassen zu dürfen. 

Einzelkämpfer, Individualisten, Profis. Bezeichnungen, die gerne synonym verwendet werden. Vor allem in jenen Sportarten, in denen es gilt, ganz auf sich allein gestellt zu siegen. Die Krise sorgte zwar dafür, dass wir uns bis heute an das vorgeschriebene Social Distancing halten müssen, und doch hat sie jene Einzelkämpfer oftmals auch im Sport näher zusammengeführt. Weil wir durch die Pandemie alle in einem Boot sitzen, auf Zusammenarbeit und Abstimmungen untereinander angewiesen sind. So brachte die Krise bisher auch jenen Gemeinschaft, die im Wettkampf ganz für sich alleine kämpfen. Zukünftig kann sich daher die Frage nach der Gemeinschaft auch weiterhin gestellt werden. Auch, wenn im Wettkampf alles auf den Einzelnen ankommt. 

Auf dem Weg in ein neues Leben? Zumindest eines mit Veränderungen?

Sich Ziele zu setzen gehört zum Sportleralltag wie die Umkleidekabinen ins Fussballstadion. Strategien dafür gibt es viele und doch ist die Fokussierung auf konkrete Zielen etwas, das Sportler aller Disziplinen immer wieder aus den Augen verlieren (Sportlerinnen, die als Sportpsychologinnen arbeiten eingeschlossen). 

Corona sei Dank wird es eine Zeit nach Corona geben. Und nach all den Restriktionen, den Verboten und Maßnahmen drängt nichts mehr als die Erfüllung so vieler Ziele für die Zeit nach der Krise. Für das Leben, das wir uns alle wieder wünschen. Das Leben, das wir auch wieder zurückbekommen sollen. 

Möglicherweise etwas langsamer, gemeinsamer, fokussierter.

Vortrag zum Thema:

Am Donnerstag, den 17. Dezember, bietet Christian Hoverath Zum Thema Motivation und Zielsetzung einen Vortrag an. Digital. Seid dabei:

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Johanna Constantini
Johanna Constantinihttp://www.die-sportpsychologen.de/johannaconstantini/

Sportarten: ferdesport, Laufsport, Wintersport, u.a.

Innsbruck, Österreich

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