Dr. Hanspeter Gubelmann, Cristina Baldasarre und Philippe Müller: Proaktives Engagement als ein Schlüssel zum Erfolg in der angewandten Sportpsychologie

Wir sind uns nicht mehr sicher, wann genau die Idee zur Bildung eines gemeinsamen Kompetenzzentrums mind2win entstanden ist. In Erinnerung sind uns engagierte Diskussionen, die sich 2016 bei der Entwicklung der helvetischen Schwesterseite unser heutigen trinationalen Plattform “Die Sportpsychologen” zugetragen haben. Vielleicht liegen die inhaltlichen Wurzeln aber auch in zwei Forschungsaktivitäten im darauffolgenden Jahr, als an der Uni Bern eine Marktanalyse zum Berufsfeld der Sportpsychologie in der Schweiz sowie eine Arbeit zu erfolgreichen Karriereverläufen in der Angewandten Sportpsychologie publiziert wurden.

Zum Thema: Zum Start des Kompetenzzentrums mind2win

Fakt ist: In der Schweiz scheint nur wenigen eine längerfristige und erfolgreiche Berufskarriere in der Sportpsychologie zu gelingen. In einer für das CH-Berufsfeld repräsentativen Studie zeichnen Seiler et al. (2018) ein sehr heterogenes Bild – mit einem mittleren Beschäftigungsgrad von lediglich 33.4% und einer eher bescheidenen Ertragslage insgesamt. Ein Drittel der Befragten gab eine sportpsychologische Tätigkeit von lediglich 5% an. Über die Hälfte der Teilnehmenden bezog ein Jahres-Nettoeinkommen von maximal 10’000 CHF aus rein sportpsychologischer Tätigkeit. Lediglich 14% erzielten ein Einkommen von über 70’000 CHF.

Haltung und Berufsethik

“In unserem beruflichen Tun stehen die Spitzensportlerin, der Trainer, die Mutter oder der Manager – eben der Mensch! – im Zentrum unseres Interesses. Alle Angebote orientieren sich an wissenschaftlichen Standards und den ethischen Richtlinien unseres Fachverbandes (SASP).”

Philippe Müller

Schon früh deutete Seiler (2009) den Ursprung des teilweise geringen Arbeitsumfangs als Folge inherenter Problematiken des Berufsfeldes. Zwar scheint die Nachfrage an sportpsychologischen Interventionen stetig zu steigen, die Möglichkeiten einer Tätigkeit im Angestelltenverhältnis im sportpsychologischen Bereich bleiben seit Jahren jedoch beschränkt. Dies hat zur Folge, dass sich selbständige Sportpsychologinnen und Sportpsychologen bei der Bewerbung um Aufträge in einem sehr kompetitiven Umfeld bewegen. Sie konkurrieren nicht nur mit Kollegen aus den eigenen Reihen, sondern auch mit Bewerbern aus anderen Branchen, z.B. Coachingpsychologinnen oder Mentaltrainer. Einige junge, sehr gut ausgebildete Berufskolleginnen und –kollegen reagieren in diesem fordernden Umfeld resignierend und verlieren angesichts der unüberwindlich scheinenden Hindernissen ihre Motivation. Wenn überhaupt bieten sie Interventionen nur noch in einem kleinen Rahmen und als Nebenerwerb an.

Der Schlüssel: Proaktives Karriere-Engagement

Wie aber gelingt es einem kleinen Personenkreis, sich im Berufsfeld Sportpsychologie zu etablieren? Gibt es erfolgversprechende Strategien? Welche Barrieren treten auf und wie kann man konstruktiv mit diesen umgehen? Was sind notwendige persönliche Merkmale, um in diesem kompetitiven Umfeld bestehen zu können? Welche Ressourcen begünstigen einen günstigen Verlauf der Karriere? Anhand dieser Fragestellungen führte Jaensch (2017) eine qualitative Analyse mit zwölf Schweizer SportpsychologInnen durch, welche nach objektiven Kriterien als erfolgreich eingestuft wurden. In ihren Schlussfolgerung betont die Autorin die Relevanz von Widerstandsfähigkeit, Ausdauer und Anpassungsfähigkeit. 

Analyse, Programmentwicklung und Evaluation

“Modernes sportspsychologisches Coaching passt sich den Bedürfnissen des Klienten und den Anforderungen der Situation an. Im Rahmen unserer individuell-zielorientierten Beratung und Begleitung erhalten unser Klientinnen und Klienten ein auf sie zugeschnittenes, persönliches mentales Trainingsprogramm – im Sport wie auch im Business.”

Cristina Baldasarre

„Neben Mut sollten Interessenten zudem eine hohe Leistungsbereitschaft sowie Interesse an Lernen und Weiterentwicklung mitbringen. (…) Auch die identifizierten Karrierestrategien sind in hohem Masse durch ein proaktives Verhalten bestimmt. Hierzu zählen der Aufbau eines Netzwerks sowie das Knüpfen von Kontakten, eine hohe Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung sowie die aktive Steigerung des Bekanntheitsgrades (S.66).“ 

Zudem erachtet ein wesentlicher Teil der Befragten den kollegialen Austausch sowie die Zusammenarbeit als wertvolle Ressource. Einige Teilnehmende berichten von den positiven Facetten der Teamarbeit oder äussern den Wunsch in ein Team eingebunden zu sein. „Dabei sollte nicht nur kollegialer Austausch sowie Intervision gefördert werden, sondern die Entwicklung gemeinsamer Interventionen. Durch diese Art der Zusammenarbeit könnten auch umfangreichere Projekte oder eine bessere Betreuung für künftige Klienten angeboten werden, was durch einen einzelnen Sportpsychologen oder eine einzelne Sportpsychologin nicht realisiert werden kann (S.70)“

Dr. Hanspeter Gubelmann

Netzwerk, Anlauf- und Auskunftsstelle

“Wir sind ein Team von drei bestens ausgebildeten und im Spitzensport anerkannten SportpsychologInnen, die aufgrund unserer unterschiedlichen beruflichen Karrieren eine Fülle an Expertise, Erfahrungen sowie ein grosses Netzwerk einbringen. Wir stehen mit unseren Namen für seriöse und fundierte Massnahmen zur Unterstützung von Ambitionierten und Hochleistern.”

Dr. Hanspeter Gubelmann

Kompetenzzentrum: Bedürfnisorientiert, kompetent und vernetzt.

Als wir uns anlässlich unseres Treffens zur Idee, Ausrichtung und Ausgestaltung von mind2win austauschten, erkannten wir schnell die Chancen und Möglichkeiten, welche uns kumulierte 60 Jahre Berufserfahrung in mehr als 60 Sportarten und dem entsprechend weitgespannten Beziehungsnetzwerks bieten würden. Viele Jahre gemeinsamer Tätigkeit im Berufsverband der SASP, insbesondere die Erfahrungen in der Entwicklung und stetigen Weiterentwicklung der Plattform Die Sportpsychologen (Mehr Infos: Mitmachen), bilden zudem eine solide, tragfähige Kooperationsbasis. Wir setzen dabei vor allem auf unser proaktives Engagement im Team – auch in Zusammenarbeit mit Die Sportpsychologen!

Mind2win

Sportpsychologische Beratung und Coaching zugeschnitten auf Ihre Bedürfnisse. Für Sportler, Trainer, Teams, Wirtschaft- und Industrieunternehmen.

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Mehr zum Thema:

Literatur:

Seiler, R. (2009). Angewandte Sportpsychologie in der Schweiz: Ausbildungskonzeption und Berufsfeldperspektiven. Zeitschrift für Sportpsychologie, 16(1), 29-34. 

Seiler, R., Blaser, M., Stocker, E., & Jänsch, N. (2018). Strukturmerkmale des Berufsfelds Sportpsychologie in der Schweiz. Zeitschrift für Sportpsychologie, 25, 33-44.

Jaensch, N. (2017). Karriereentwicklung von Schweizer SportpsychologInnen. Unveröff. Masterarbeit Uni Bern.

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Dr. Hanspeter Gubelmann
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