Cristina Baldasarre: Immer gleich – wann macht das Sinn?

Im Alltag sind immer wiederkehrende Arbeiten und Abläufe ein Motivationskiller und wenig beliebt. Aber: Erwiesenermassen lässt sich dadurch die Leistung steigern und vor allem erhöht sich die Qualität – sprich die Fehlerquote nimmt ab. Genau solche Erkenntnisse lassen sich im Sport gut anwenden und können dem einzelnen Athleten den entscheidenden Vorteil verschaffen. Das Augenmerk liegt hierbei auf die letzten Minuten vor dem Anpfiff, während den Kurzpausen und bei allen Standardsituationen. Wie zum Beispiel dem Elfmeterschuss, einem Sprung des Turmspringers, einer Wende beim Schwimmen oder dem Ablauf der Hürdenläuferin. Wer diese Abläufe zu optimieren weiss, zieht seinen Vorteil daraus. Die entscheidende Frage ist, wie die unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV) aussehen soll, um einen bestmöglichen Einstieg in den Wertkampf zu ermöglichen?

Zum Thema: Die unmittelbare Wettkampfvorbereitung

Was muss ich also tun, um beim Startschuss bereit zu sein? Meist sind Athleten physisch gut aufgewärmt und der Körper bereit. Mental hingegen liegt noch viel Potential brach. Die Inhalte der UWV müssen im Vorfeld erarbeitet werden. Eine Checkliste kann hier Abhilfe schaffen. Beispielsweise könnte man sich fragen: Wann war ich das letzte Mal erfolgreich?

  • WAS in meiner mentalen Vorbereitung hat dazu beigetragen? 
  • WIE habe ich diesen Zustand hinbekommen?  
  • Was braucht es, um mit Selbstvertrauen und innerer Stärke loszulegen? Wie kann ich mir das selber geben?

Das sind nur ein paar wenige Fragen, mit denen sich die UWV angehen lässt. Wer dann welche konkrete Technik anwendet oder wer sich dann mit Musik ablenkt, bleibt total individuell. Das wichtigste ist dabei, sich bewusst für die Dinge und Abläufe zu entscheiden, die den Athleten mental gut vorbereiten. Im Ergebnis entsteht viel Selbstwirksamkeit. 

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Beispiel Visualisierung

Von den konkreten Techniken her betrachtet liegt der Fokus beispielsweise auf dem Visualisieren. Je motorisch und koordinativ anspruchsvoller, desto wichtiger wird das. Und zwar jeweils der kinästhetische Aspekt einer Bewegung: Wie genau fühlt sich z.B. der Tennisaufschlag an? Welche Muskeln spüre ich bei der Bewegungsausführung wie stark? Daran gekoppelt das Raumgefühl: Wie genau fühlt sich der gestreckte Arm an? Wo fühlt er sich an?

Ähnliche Vorbereitungen sollten auch im Bereich der Selbstgespräche, des Arousal-Managements, der Zielsetzungen oder der Konzentration getroffen werden. Solche Informationen eignet sich der Athlet am besten im Training an, um das dann am Wertkampftag gewinnbringend abzurufen – eben wie immer!

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Cristina Baldasarre
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