Sebastian Reinold: Fitness-Ziele erreichen, Teil2

Nichts ist so motivierend wie das Erleben von Erfolgserlebnissen. Erfolg haben muss dabei nicht das Erreichen eines großen Ziels bedeuten, sondern kann auch der stetige Fortschritt sein, lehrt die Sportpsychologie. Wie Sie Ihren Fortschritt und Erfolg in Ihrem Fitnesstraining auf unterschiedliche Art und Weise sichtbar machen können, erklärt Ihnen diese Themenreihe. Im ersten Teil (zur Folge 1) wurden Ihnen die Vorteile durch das Festhalten von Fortschritten näher gebracht.

Zum Thema: Wie sehe ich, ob ich schon besser aussehe?

Hätte man noch vor zehn Jahren seinem Gegenüber erzählt, dass in der Zukunft Personen Videos von sich ins Internet stellen würde, in denen sie halbnackt posieren, um damit ihren Prozess des Abnehmens zu dokumentieren, so hätte dieser wohl gefragt, wer sich wohl so etwas angucken solle. Fakt ist, dass derzeit über 725.000 Suchergebnisse erscheinen, wenn Sie bei Youtube den Begriff „Body Transformation“ eingeben.

Das Grundschema eines Body Transformation-Videos ist eigentlich sehr simpel und schnell erklärt. Bevor eine Person mit dem Abnehmen oder im Falle der meisten Männer mit dem Zunehmen von Muskeln beginnt, macht der- oder diejenige ein Foto von sich – meist als Selfie halbnackt vor dem Spiegel. Die Person beginnt im Folgenden mit dem Training und macht in regelmäßigen Abständen neue Fotos von sich. Nach fünf Wochen, drei Monaten oder einem Jahr werden dann alle gemachten Fotos zur einer Slideshow verbunden und im Videoformat auf Youtube hochgeladen.

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Was wie Prahlerei oder ein Werbetrick eines Diätpillen-Herstellers wirkt, hat einen psychologischen Effekt, denn der Erfolg wird auf objektive Art und Weise sichtbar gemacht. Oft ergeben sich sehr erstaunliche Vorher-Nachher-Effekte. Eine Person bekommt ihre Wandlung nur schleichend mit, weil sie sich selbst jeden Tag sieht. Im Video fällt die Veränderung bedingt durch die vergleichsweise kurze Zeit allerdings sehr stark auf, worin die absolute Stärke dieser Selbstdokumentationsmethode liegt.

Die Methode eignet sich vor allem für Personen, denen es beim Training rein um die Optik des eigenen Körpers geht. In dem Zusammenhang muss die Zielsetzung des Trainings allerdings das optische Merkmale mit beinhalten z. B. „Ich möchte, dass meine Bauchmuskeln deutlich sichtbar sind.“

Der Vorteil der Veröffentlichung liegt darin, dass die Videos oft positiv kommentiert werden und die Person quasi mit Komplimenten überhäuft wird. Das gibt dem Ego nicht nur einen Schub sondern motiviert, weiter an sich zu arbeiten. Diese Form der sozialen Unterstützung darf nicht unterschätzt werden.

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Mit einer Veröffentlichung Ihres Erfolges werden Sie nebenbei auch zur Inspirations- und Motivationsquelle für andere Personen – ein weiterer Effekt dieser Art von Videos.

Ein Body Transformation-Video auf Youtube hat allerdings seine Schattenseiten. Einmal im Netz hochgestellt, bleibt es da. Auch wenn Sie es von Ihrem Kanal herunternehmen, können sie nicht wissen, wo es sonst noch gelandet ist. Der zweite Nachteil ist, dass es jeder sehen könnte – der Vorgesetzte, die Arbeitskollegen, ja sogar Ihre Mutter. Alternativ können Sie das Video nur ihren Freunden oder den Kollegen via Smartphone zeigen, was von denjenigen allerdings als Prahlerei verhöhnt werden könnte. Aber: Es ist völlig in Ordnung, stolz auf seine Ergebnisse zu sein und dies nach außen zu transportieren. Seien wir doch mal ehrlich: Nur neidische Personen bezeichnen andere als Angeber.

 

Folge 1: Fitness-Ziele erreichen

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Mathias Liebing
Mathias Liebinghttps://www.torial.com/mathias.liebing
Redaktionsleiter bei Die Sportpsychologen und freier Journalist Leipzig Deutschland +49 (0)170 9615287 E-Mail-Anfrage an m.liebing@die-sportpsychologen.de

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