Philippe Müller: Den Sommer sinnvoll nutzen

Periodisierte Trainingsprogramme gehören im Sport zum Alltag. Auch im Skisport wird strukturiert trainiert. Im Sommer bereiten sich die Wintersportler/innen auf die kommende Saison vor. Die Basis in Kraft und Ausdauer wird gelegt. Es bietet sich an, in dieser Trainingsphase auch in das psychologische Training zu investieren.

Zum Thema: Der Einsatz des mentalen Trainings

Eine präzise Bewegungsvorstellung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen im Leistungssport. Diese kann durch mentales Training, oft auch als Visualisierungstraining bezeichnet, gefördert werden. Dabei durchläuft der Athlet gedanklich eine Abfolge von Bewegungsmustern, ohne die Bewegung praktisch auszuführen. Die Qualität der Visualisierung kann an unterschiedlichen Kriterien überprüft werden. Ein solches Maß ist die ‘Lebendigkeit’ der Vorstellung. Die Bewegung sollte nicht lediglich als Film ablaufen, sondern am ganzen Leibe gespürt werden: den Druck in den Knien und Oberschenkeln, wenn die Kurve gefahren wird, das Geräusch, wenn die Kante des Skis im Schnee zu greifen beginnt.

Die Vorstellungsfertigkeit muss, wie jede Technik, erlernt und trainiert werden. Deshalb bietet es sich an, im Sommer die Grundlagen zu schaffen. Die Bewegungsabläufe werden zu diesem Zweck genau analysiert. Anschließend wird für die Bewegung ein detaillierter Ablaufplan erstellt, welcher schlußendlich mental geübt wird. Es empfiehlt sich, die Analyse und Ausarbeitung in Zusammenarbeit mit dem Trainer und Sportpsychologen durchzuführen, um die Qualität zu steigern und sich keine falschen Bewegungsabläufe anzueignen.

Das mentale Training kann zu unterschiedlichen Zielstellungen eingesetzt werden. Es dient nicht aussließlich zur Wettkampfvorbereitung, sprich dem Visualisieren einer bestimmten Rennstrecke. Es kann auch, wie oben beschrieben, zur Optimierung von Bewegungsmustern eingesetzt werden.

Da viele Wintersportarten vom Wetter (Schnee oder Eis) abhängig sind, kann das Visualisierungstraining zudem als Alternative zum Schneetraining betrieben werden. Vor allem bei Bewegungen, die eine hohe Belastung für den Körper darstellen, ist der Einsatz des mentalen Trainings zur Belastungsreduktion und somit zur Verletzungsprophylaxe, sinnvoll.

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Philippe Müller
Philippe Müllerhttp://www.die-sportpsychologen.de/philippe-mueller/

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