Die Berliner Basketballer konnten am Mittwochabend die Finalserie gegen den favorisierten FC Bayern verlängern und gewannen mit einem extrastarken Local-Hero das Spiel vier in eigener Halle. Der gebürtige Berliner Niels Giffey zeigte laut dem Twitter Account der @easyCreditBBL das beste Spiel der Playoffs. Welchen Unterschied macht die Motivation und die Emotion in so einem wichtigen Spiel?
Zum Thema: Der Zusammenhang von Motivation und Emotion
Die Bayern hätten am Mittwoch den Sack zumachen und die Meisterschaft für sich entscheiden können. Doch vor allem ein Berliner hatte etwas dagegen. Niels Giffey, der aus der Jugend von ALBA Berlin kommt, legte mit 20 Punkten einen Karriere-Bestwert auf, wobei er jeden seiner sechs Feldwürfe traf. Wie kommt so ein junger Spieler zu so einer Bestleistung im vielleicht wichtigsten Spiel der Saison?
LIVE: Niels Giffey macht sein Spiel dieser Playoffs und hält @albaberlin am Leben. #PlayoffsBaby #mitleibundseele pic.twitter.com/jdsmVA3riA
— #PlayoffsBaby (@easyCreditBBL) 13. Juni 2018
Eine mögliche Erklärung liefert die Psychologie mit den Konstrukten Motivation und Emotion. Motivation ist der innere Antrieb eines Menschen, eine Handlung auszuführen. Emotionen sind Gefühle, wie Glück, Freude aber auch Angst und Trauer. Klar ist, dass Emotionen sehr eng mit Motivation zusammenhängen. Motivation kann zwar auch durch rein rationale Gründe entstehen, wie zum Beispiel der finanziellen Prämie nach einem Sieg. Emotionen sind aber ein viel stärkerer Motivator und sind sogar oft noch mit den rationalen Gründen verknüpft. Wenn ein Spieler zum Beispiel seiner Frau einen großen Wunsch erfüllen will, kann er dieses emotionale Ziel mit der finanziellen Siegprämie verknüpfen und erhält dadurch noch stärkere Motivation.
Die Rolle der Motivation
Wodurch kam nun die extra Portion Emotion und damit auch Motivation bei Niels Giffey? Wir können nur Vermutungen anstellen und müssten ihn für eine genaue Antwort selbst fragen. Vermutlich müsste auch er sich erst mal selbst diese Frage stellen, da die Motivation und Emotion nicht immer voll bewusst stattfinden. Eine mögliche Erklärung liefert aber seine Berliner Herkunft und die starke Verbindung zur Stadt und dem Verein. Er besitzt womöglich also eine starke emotionale Bindung zu ALBA Berlin und wollte den Sieg für die Stadt, die Fans und den Verein umso mehr. Diese Emotionen können einen schon mal zu einem Spiel mit #leibundseele veranlassen. Der Trainer von Alba Berlin Alejandro Garcia Reneses beschreibt es nach dem Spiel so: „Meine Spieler haben mit viel Herz gespielt und sehr viel investiert.“
Für die Praxis bedeutet das, dass es nicht immer nur wichtig ist, welche Mannschaft mit der besseren Taktik oder den besseren Einzelspielern aufs Spielfeld geht. Oft ist ein entscheidender Faktor, mit wieviel Emotionen der Sieg verknüpft ist. Klar, kann man nicht immer nur mit lokalen Spielern spielen, die diese Emotionen durch viele Jahre auf natürliche Weise aufgebaut haben. Durch eine Team- und Vereinskultur, mit vielen positiven Emotionen, Freundschaften und Wertschätzung, wo jeder für den anderen kämpft und wo man sich wohlfühlt, kann aber auch schon in einer Saison eine starke emotionale Bindung aufgebaut werden. Diese wird sich dann am Ende der Saison auszahlen. Am Samstagabend, im entscheidenden Spiel fünf, werden wir sehen, welche Mannschaft sich die Meisterschaft mit #leibundseele sichert. Niels Giffey wird sicher wieder mit reichlich Herz und Emotionen für sein Team und seine Stadt dabei sein.
http://www.easycredit-bbl.de/de/n/spielberichte/2017-18/nachbericht/2018-06-13-ber-fcb/
Views: 1018