Auge in Auge mit dem Gegner und schon beginnt die Unsicherheit. Diese Situation kennen viele Sportler. Dabei lässt sich ein selbstsicheres Verhalten ganz einfach trainieren und einüben. Wie dies in Perfektion aussieht, lässt sich aktuell in Großbritannien beobachten.
Zum Thema: Selbstsicherheit gegenüber dem Gegner
Bis Ende Oktober läuft in England die Rugby WM. Womöglich ist bis zum Finale ein außergewöhnliches Spektakel zu beobachten, welches das Team aus Neuseeland zelebriert. Jeweils vor Spielbeginn stellen sich die sogenannten All Blacks in einer Formation auf und geben ihren Haka (= Tanz) zum Besten. Diese traditionelle Art des Tanzes dient den Mãori im Kriegsfall dazu, den Gegner einzuschüchtern und den Zusammenhalt des Volkes zu stärken.
Für die einzelnen Spieler hat es die einfache aber wichtige Aufgabe, die Angst vor dem Gegner zu mindern. Das selbstbewusste Auftreten und die bedrohlichen Gesten und Laute stärken die Selbstsicherheit und vermeiden so eine soziale Unsicherheit, die im Umgang mit dem Gegner auftreten kann (Stoll, 2010).
Die Sprache ohne Worte
Ganz grundsätzlich gilt: Auch ohne Worte kann jeder Sportler seinen Standpunkt deutlich machen. Körpersprache überwindet dabei die Probleme von gesprochener Sprache. Schulterbreit stehen ist die Normalposition für den Menschen und sagt noch nicht viel aus, zeigt aber, dass die Person keine Angst hat und der Situation offen gegenübersteht. Wenn dazu der Oberkörper und der Kopf aufgerichtet sind, werden Optimismus und Tatendrang ausgedrückt. Ein hängender Kopf und runder Rücken geben der Person eher eine negative und ängstliche Erscheinung (Krüll & Schmid-Egger, 2012). Die Position der Arme hat noch mehr Aussagekraft. So sind gekreuzte Arme eher ein Zeichen von Zurückhaltung und Schüchternheit, die Person möchte sich hinter den Armen verstecken und sich schützen. Sind die Arme jedoch in die Hüften gestemmt, signalisiert dies Entschlossenheit (Argyle, 2013). Die Haltung, die eingenommen wird, überträgt sich im Ergebnis auf die eigene Gemütslage und kann den Standpunkt nach außen untermauern.
Ein persönliches Haka für jeden
Nicht jeder Sportler muss also vor dem Wettkampf einen Tanz aufführen. Oft reichen schon kleine Gesten oder die Aufnahme von Blickkontakt zum Gegner, um ein selbstsicheres Verhalten zu zeigen. Die Beherrschung der eigenen Mimik und Körperhaltung führt zu einem noch selbstbewussteren Auftritt (Stoll, 2010). Das kann jeder ganz einfach zu Hause vorm Spiegel üben. Sich aufrichten und großmachen, die Muskel anspannen und sich Stark fühlen. Durch dieses sichere Auftreten wird das Selbstbewusstsein gestärkt und mögliche Ängste vorm Gegner treten in den Hintergrund. Also Kopf hoch, Brust raus und der Gegner kann dir nichts mehr anhaben!
Quellen:
Argyle, M. (2013). Körpersprache und Kommunikation. Paderborn: Jungerfermanverlag
Krüll, C. & Schmid-Egger, C. (2012). Körpersprache: Wahrnehmen, erkennen, deuten. Berlin: Beck-Kompakt.
Stoll, O. (2010). Trainingsverfahren zur Leistungsoptimierung auf der Basis von Emotion und Motivation. In: O. Stoll, I. Pfeffer & D. Alfermann (Hrsg.), Lehrbuch Sportpsychologie. Bern: Huber.
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[…] Sarah Schramm: Mach den Haka! […]