Mit Meditation wird oft fernöstliche spirituelle Praxis verbunden, doch die Konzentration auf sich selbst und die Vorgänge im eigenen Körper können auch unabhängig davon von jedem praktiziert werden.
Zum Thema: Wie kann ich den Moment der Ruhe zur Entspannung nutzen?
Es gibt einen Trend, dass Meditation vermehrt an Schulen unterrichtet wird [1,2]. Warum passiert dies allerdings nun auch in unserem Kulturkreis? Bei den Schülern erhöht sich nicht nur die Konzentrationsfähigkeit sondern auch Stress- und Angstzustände werden gelöst. Dabei reichen 15 Minuten des täglichen In-Sich-Kehrens.
Meditation folgt keinen starren Regeln. Es gibt vielmehr diverse Formen der Meditation, die unterschiedlichen Zielstellungen verfolgen [3, ab ca. 3:03]. Und ja – manche davon haben eine spirituelle Verwurzelung. Das ewige Aufsagen des Mantras „Om“ ist dabei kein Muss – ebenso wenig wie Sportpsychologen eine Couch haben. (link: http://www.die-sportpsychologen.de/2014/10/24/prof-dr-oliver-stoll-fernab-der-roten-couch/) Bei der sogenannten Achtsamkeitsmeditation konzentriert sich die Person hauptsächlich auf die Atmung. Es wird gespürt, wie die Luft durch die Nase bis tief in den Bauch fließt. Es wird beobachtet, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt, wie das Herz schlägt. Auch die Konzentration auf einzelne Körperpartien wie Arme und Beine ist ähnlich wie beim Autogenen Training möglich. Mit der Reise durch den Körper wird beispielsweise erspürt, wie fest man auf dem Boden steht oder wie sich liegend der Rücken dem Boden anpasst.
Die Kraft des eigenen Körpers
Meditiert wird stets im wachen Zustand und bei vollem Bewusstsein. Von daher ist Meditation auch keine Entspannungsmethode bei Schlafproblemen. Die Person soll klar spüren, dass sie im aktuellen Moment existiert. Deswegen interessieren Gedanken an das Vergangene und das Zukünftige nicht. Spontane Gedanken sollen zwar wahrgenommen und akzeptiert werden, aber nicht weiter verfolgt werden. Ziel der Mediation ist es, aus der Gedankenwelt heraus zukommen, weil diese keine Relevanz hat. Der reine Fokus auf den Körper soll dabei helfen. Personen setzen sich bei der Meditation aktiv mit ihrem eigenen Körper auseinander und lernen diesen damit besser kennen. Ein besseres Körpergefühl und eine allgemeine Entspannung des Körpers sind die Folge. Daraus ergibt sich wiederum die Erkenntnis, wie kraftvoll der eigene Körper doch sein kann.
Im Gegensatz zur Methode der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson, die den Körper entspannt, stellt die Mediation eine Entspannung des Geistes dar. Kombiniert können die beiden Methoden zu sehr tiefer Entspannung führen.
Schnelle Erfolge
Anfängern kann geführte Meditation helfen, an das „Nichts“ zu denken. Dies fällt nämlich am Anfang sehr schwer, lässt sich aber erlernen: Rasch wird es möglich, den Zustand von einer Minute bis auf eine Viertelstunde auszudehnen. Passende Musik kann am Anfang dabei helfen, auftauchende Störgeräusche weniger wahrzunehmen.
Meditation sollte eigentlich eine Grundübung für alle Sportler sein, da das ohnehin schon ausgeprägte Körpergefühl unterstützt wird. Ausdauersportler kann es helfen, den Fokus länger auf den Atem und richten und somit nicht abzudriften oder gar in den Flow zu verfallen. (link: http://www.die-sportpsychologen.de/2014/09/02/prof-dr-oliver-stoll-die-gefahr-im-flow/) Durch das Meditieren kann auch erlernt werden, die eigenen Gedanken zu kontrollieren. Dies kann eine sehr brauchbare Fertigkeit für andere sportpsychologische Techniken sein.
Literatur:
[3] https://www.youtube.com/watch?v=U90ZppXPd34&list=PL3E4D40E0923C3D85
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